Microsoft hält Geheimkasse gegen Abwanderung

Ein Artikel der "New York Times" sorgt europaweit für Aufsehen: Die Zeitung hatte vor einigen Tagen berichtet, dass Microsoft eine "Geheimkasse" unterhält, aus der "Überzeugungsmaßnahmen" für strauchelnde Kunden finanziert werden.

Konkret gehe es vor allem darum, ein Abwandern zum alternativen Betriebssystem Linux zu verhindern. Allein 2003 sollen bei Microsoft für den Server-Bereich 180 Millionen US-Dollar bereit stehen, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf interne E-Mails. Mit dem Geld finanziere der Konzern Rabatte bei Beratungsdienstleistungen, Geschenke sowie kostenlose Software, die dem Kunden die Entscheidung erleichtern soll, berichtet Computerpartner.

Nun hat Microsofts Europa-Chef Jean-Philippe Courtois das Vorhandensein der Geheimkasse bestätigt: Das Geld sei für Aktionen bei großen Unternehmen und Regierungen quer durch Europa gedacht, gab er unumwunden zu. Dieses Vorgehen sei absolut legal und werde von seinem Unternehmen in ganz Europa konsistent angewandt. Nach Ansicht von Courtois haben diese Geschäftspraktiken mit Bestechung nicht das Geringste zu tun. (uba)