Microsoft enthüllt Pläne für Grid Computing

Microsoft will im Bereich des High Performance Computing (HPC) mitmischen. Dazu arbeitet der Hersteller an einer "Cluster Compute"-Version von Windows.

Mit einer neuen Windows-Version für rechenintensive Anwendungen will Microsoft im lukrativen Marktsegment des High Performance Computing (HPC) Boden gutmachen, bislang eine Domäne des Open-Source-Betriebssystems Linux. Das erklärte Tony Hey, Chef der Technical-Computing-Sparte. Der Software-Multi will zudem enger mit Standardisierungsgremien für Grid Computing zusammenarbeiten, darunter das Global Grid Forum.

Gegenwärtig arbeiten vor allem Wissenschaftler und Forscher mit Grid-Netzen aus günstigen Standardrechnern unter Linux. Weil Grid-Systeme die vorhandene Hardware besser auslasten, gehen Experten aber von einer wachsenden Nutzung im kommerziellen Umfeld aus. Dieses Marktpotenzial hat auch Microsoft erkannt.

Hey zufolge arbeitet der Hersteller an einer "Cluster Compute"-Version von Windows, die vor allem den Aufbau so genannter Data Grids ermöglichen soll. Im Gegensatz zu gängigen "Compute Grids", die vor allem hohe Rechenleistung für bestimmte Aufgaben liefern, gehe es beim Data Grid vorrangig darum, rasch auf räumlich verteilte Datenbestände zuzugreifen.

Den HPC-Markt bedient Microsoft gegenwärtig mit seiner "Windows Server 2003 Compute Cluster Edition", die sich gegen die Linux-Konkurrenz aber noch nicht durchsetzen konnte. Eine Nachfolgeversion soll unter anderem besser auf 64-Bit-Prozessoren abgestimmt sein und einen optimierten Job Scheduler enthalten.

Darüber hinaus setzen die Redmonder verstärkt auf Partnerschaften, beispielsweise mit dem Grid-Software-Anbieter Platform Computing. Die Kooperation solle es Kunden ermöglichen, Windows-Rechner in Computing Grids einzusetzen, erklärte Songnian Zhou, Gründer und CEO des Grid-Spezialisten. Ein weiteres Ziel der Kooperation sei die Verknüpfung von Windows- und Linux-basierenden Clustern. (Wolfgang Herrmann/ala)