Mehr JavaScript-Performance

Microsoft beschleunigt Internet Explorer 9

Im Rahmen der Microsoft Professional Developers Conference 2009 hat Steven Sinofsky, Präsident der Windows und Windows Live Division bei Microsoft, unter anderem einen ersten Ausblick auf den Internet Explorer 9 (IE9) gegeben.

Die klare Kernbotschaft der kurzen Vorstellung: Der neue Microsoft-Browser wird die Performance-Lücke zur Konkurrenz schließen - nicht zuletzt beim von Microsoft bislang eher geschmähten JavaScript. Obwohl der IE9 laut Sinofsky erst seit wenigen Wochen in Entwicklung ist, sticht er seinen Vorgänger beispielsweise in Sachen JavaScript-Performance bereits deutlich aus und ist Firefox, Safari und Chrome dicht auf den Fersen. Ebenfalls hervorgehoben hat der Microsoft-Mitarbeiter Fortschritte bei der Umsetzung von Webstandards - etwa den im Acid3-Test erfassten sowie HTML 5. Auch DirectX soll mit IE9 den Weg in den Browser finden.

JavaScript ist nach Ansicht praktisch aller Mitbewerber entscheidend für das moderne Web. Google beansprucht diesbezüglich mit Chrome regelmäßig die Performance-Krone, doch der ebenfalls die WebKit-Engine nutzende Safari kann ebenso wie Mozillas Firefox zumindest mithalten. Dagegen kommt der IE8 bei JavaScript-Vergleichstest regelmäßig unter die Räder - wohl ein Grund, weshalb Microsoft in eigenen Tests die Bedeutung von JavaScript heruntergespielt hat.

"Bei SunSpider sind wir mit dem IE9 auf Augenhöhe", sagt nun Sinofsky. Dabei handelt es sich um einen gebräuchlichen Benchmark-Test für die JavaScript-Performance von Browsern, der vom Open-Source-Projekt WebKit stammt. Während der Microsoft-Mitarbeiter in seiner Präsentation selbst einräumt, dass zwischen der Konkurrenz und dem IE8 JavaScript-Welten liegen, habe der IE9 im aktuellen Entwicklungsstand Firefox 3.6 praktisch eingeholt.

Der IE8 ging aber nicht nur bei JavaScript, sondern auch in Sachen Webstandards etwa für Mozilla-Europe-Chef Tristan Nitot nicht weit genug. Auch hier soll der IE9 laut Sinofsky Fortschritte bringen. So erreiche er beim Web-2.0-Standardstest Acid3 schon jetzt 32 Punkte und somit ein Drittel mehr als der IE8. Chrome 3, Safari 4 und Opera 10 erreichen allerdings die vollen 100 Punkte und auch der aktuelle Firefox ist mit über 90 Punkten bereits auf der Zielgeraden.

Schlecht stehen indes die Vorzeichen für einen allgemeinen Standard für Hardware-beschleunigte 3D-Grafik im Web. Zwar ziehen im Rahmen der Khronos Group Google, Mozilla, Opera und andere Unternehmen seit einigen Monaten mit WebGL an einem Strang. Doch da Sinofsky nun angekündigt hat, dass der IE9 DirectX nutzen wird, scheint Microsoft tatsächlich auf hauseigene Technologie zu setzen. (pte/cvi)