Microsoft bereitet RFID-Middleware vor

Bis zum kommenden Jahr will der Konzern laut dem US-amerikanischen Branchenportal CNet eine komplette Software-Lösung für das Management von RFID-Tags herausbringen. Nach einem Interview mit Microsoft-Programm-Manager Alex Renz soll die RFID-Technologie auf Microsofts .Net-Entwicklerplattform aufsetzen. Damit ist sie automatisch auch für den Betrieb auf Mehrprozessorsystemen ausgelegt. Die einzelnen Daten werden in der Microsoft-SQL-Datenbank abgelegt.

Microsoft will das Programm Firmen anbieten, die RFID-Systeme in ihren Betriebsablauf integrieren möchten. Gleichzeitig plant der Hersteller, das Programm auch Software-Firmen anzubieten, die ihre eigenen RFID-Entwicklungen darauf aufbauen wollen.

Das RFID-System wird Microsoft nicht nur als allein stehende Version anbieten, sondern die Technologie auch in verschiedene Business-Programmsammlungen wie Axapta, Navision oder Great Plains integrieren. Preise und ein Launch-Termin wurden noch nicht genannt.

RFID wird insbesondere bei den großen Handelskonzernen in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen. Durch die Integration der RFID-Tags in die Produkte soll die Lieferkette des einzelnen Produkts jederzeit nachvollzogen werden können. Insbesondere bei der Lagerverwaltung bringen die Funkchips in den einzelnen Produkten wesentliche Kostenersparnisse. In Deutschland setzt der Metro-Konzern in einem großen Feldversuch die RFID-Technologie ein. Datenschützer befürchten jedoch, dass durch die Funktechnologie ein gläserner Kunde geschaffen werde. Da die RFID-Tags auch nach dem Verlassen des Geschäfts ihre Daten weiterverbreiten, sei die Privatsphäre der Kunden nicht geschützt. Konsumgewohnheiten und Kundenprofile, so die Datenschützer, könnten so erstellt und erforscht werden. (fba)

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