Das Ziel: Mehr Relevanz für lokale Suche

Microsoft baut in München Suchtechnologiezentrum auf

Microsoft wird ein Suchtechnologiezentrum in Europa mit Standorten in München, London und Paris eröffnen. Ziel ist die Weiterentwicklung der Microsoft-Suchmaschine Live Search für die lokalen Märkte.

„Wir sind davon überzeugt, dass der Suchmaschinenmarkt noch in den Kinderschuhen steckt. Mit unserem Suchtechnologiezentrum in Europa werden wir unsere Internet-Suche neu definieren und mit Hilfe der Entwickler neue Produkte und Services sowohl für die Endkunden als auch für die Werbetreibenden in Europa entwickeln“, erläutert Steve Ballmer, CEO von Microsoft, bei der offiziellen Veranstaltung in Paris.

Die Standorte des Suchtechnologiezentrums werden sich auf drei Bereiche fokussieren: Lieferung besserer Suchergebnisse, Vereinfachung der Suchwort-Eingabe und Innovationen des Geschäftsmodells. So soll Live Search stärker an den Bedürfnissen des jeweiligen Landes ausgerichtet werden - beispielsweise im Hinblick auf lokale Sprachanforderungen. Dabei setzt Microsoft auf das Marktwissen von Entwicklern aus Europa – 300 Mitarbeiter sollen insgesamt an den drei Standorten beschäftigt sein. Die Leitung übernimmt Dr. Jordi Ribas, ehemals General Manager der Microsoft Connected TV Business Group.

Mögliche Maßnahmen, mit denen Microsoft die Position seiner Suchmaschine stärken will, könnten – wie in den USA – zum Beispiel in der Einführung von Cashback bestehen. Dabei erhalten Nutzer von „Live Search“ Rabatte bei Online-Händlern, wenn sie über die Suchmaschine kommen. Teilnehmende Händler erhalten kostenlos bessere Positionen in den Ergebnislisten, so als ob sie AdWords bezahlt hätten. Dafür müssen sie einen Teil der Ersparnis als Rabatt an die Kunden weiter geben.

Geplant, aber noch ohne Termin, ist die Einrichtung eines AdCenter in Deutschland, das die Suchmaschinenvermarktung lokal übernimmt. Inwieweit sich die verstärkten Bemühungen um den Suchmaschinenmarkt auswirken, wird sich erst nach einiger Zeit herausstellen – derzeit laufen gerade einmal 2 Prozent aller Suchanfragen in Deutschland über „Live Search“. Das sieht auch Steve Ballmer so: „We are the challenger – not the leader“ (Wir sind die Herausforderer - nicht die Anführer). (mha)