Micron: DDR-SDRAM-Module direkt für Endkunden

Micron will mit einem besonderen Schachzug den Absatz seiner PC1600 DDR-SDRAM-Speicherbausteine fördern. Das Unternehmen verkauft diese jetzt erstmals über seinen Onlineshop Crucial direkt an Endkunden. Das Besondere: Sie sind nicht teurer als Microns 133-MHz-SDRAM-Module.

Bisher lieferte Micron seine DDR-SDRAM-Module ausschließlich über OEMs aus. Jetzt kann man diese auch über die Firma Crucial Technology bestellen, die Micron 1996 für den Vertrieb von Speichermodulen mit Chips aus dem eigenen Haus gegründet hat. Auf deren Webseiten lassen sich Standardmodule und spezielle Speicher für nahezu alle Geräte bestellen.

Etwas verwirrend ist Crucials Namensgebung für das Angebot von DDR-Modulen. Statt der durch DDR verdoppelten Taktfrequenz (Grundlagen dazu finden sich hier) gibt der Onlineshop die maximale Bandbreite an. Statt PC200 heißt es PC1600, entsprechend 1600 MByte maximalem Durchsatz. Aus PC266 wird PC2100. PC133 ist der derzeit schnellste SDRAM-Speicher.

Mit dem günstigen Verkauf der DDR-SDRAM-Speicherbausteine (Preise siehe hier) will Micron deren Preis/Leistungs-Vorteil im Vergleich zu den von Intel und Rambus favorisierten RDRAMs demonstrieren. Letztere sind immer noch deutlich teurer und bieten kaum Leistungsvorteile. Unser Labor hat die beiden Bausteine im Vergleich getestet. Das Ergebnis: DDR-SDRAM ist schneller.

Micron und Rambus liegen seit einiger Zeit vor Gericht im Clinch, da Rambus die umstrittenen SDRAM-Patente als geistiges Eigentum beansprucht und dafür Lizenzgebühren fordert. Micron wiederum hat Rambus verklagt, sich auf ungültige Patente zu berufen und gegen Antitrust-Gesetze zu verstoßen.

Details, Tests und Grundlagen zu RDRAM, SDRAM und DDR-SDRAM finden sie in der Rubrik Hardware/Speichertechnik. (jma)