Metabox: "Keine billigeren Aktien für Manager"

Das deutsche Multimedia-Unternehmen Metabox hat einen Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel zurückgewiesen, dem zufolge die Firma an ihre Manager neue Aktien weit unter Börsenkurs ausgegeben hat.

Das Unternehmen bezeichnete die Vorwürfe in einer Mitteilung als "haltlos". Metabox behalte sich rechtliche Schritte vor. Der Spiegel berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, dass die Metabox-Aktien bei mehreren Kapitalerhöhungen von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern teilweise zum Preis von nur 1 Euro gezeichnet worden seien.

Metabox-Chef Stefan Domeyer sagte dem Magazin, für den Einstieg eines US-Investors habe man kurzfristig handelbare Aktien bereitstellen müssen. Die von den Altaktionären im Wege eines Darlehens zur Verfügung gestellten Aktien wurden zu "marktnahen Preisen" an die Investoren weitergegeben, erklärte Domeyer laut Spiegel. Im Gegenzug habe Metabox mit diesen Altaktionären eine Kapitalerhöhung durchgeführt, um die geliehenen Aktien zurückzuführen. Die Metabox AG ist am Frankfurter Neuen Markt gelistet.

Metabox wies den Bericht zurück und erklärte, "alle genannten Kapitalerhöhungen wurden ausschließlich dazu genutzt, dem Unternehmen frische Mittel zu marktnahen Kursen zufließen zu lassen". Der Spiegel habe "offenkundig" den Nennwert von Aktien, zu dem sie im Handelsregister eingetragen werden, mit den tatsächlichen Ausgabekursen verwechselt, hieß es weiter. Die Kapitalerhöhung vom April 2000 habe vor allem dazu gedient, die 100-prozentige Übernahme der Amstrad GmbH zu bezahlen.

Die Hildesheimer Metabox AG stellt Set-Top-Boxen für das interaktive Fernsehen her. Das Unternehmen war in den vergangenen Monaten mehrmals in die Schlagzeilen geraten, als es Großaufträge verkündete, deren Auftraggeber aber nie nannte (siehe tecHistory). Die Anonymität der potenziellen Geschäftskunden hatte Zweifel an den Aufträgen geweckt. (jma)