Melissa Autor drohen 40 Jahre Haft

David L. Smith tritt heute um 10 Uhr Ortszeit vor die Schranken eines US-Gerichtshofes. Der 31-jährige Programmierer aus New Jersey ist angeklagt, Autor des Melissa-Virus zu sein und ihn verbreitet zu haben.

Smith hat laut Anklage gegen vier Staatsgesetze verstoßen. 80 Millionen Dollar Schaden soll Melissa angerichtet haben. Die Summe setzt sich hauptsächlich aus Arbeitsstunden zusammen, die nötig waren, um Melissa zu entfernen. Der Word-Makro-Virus verbreitet sich selbst per E-Mail über Microsoft Outlook. Nachdem er im März 1999 auftauchte, zwang er 48 Stunden später sowohl Microsoft als auch Intel, ihre völlig überlasteten Mail-Server vom Netz zu nehmen. Lucent, Motorola und Compaq teilten dieses Schicksal. Bis heute tauchen immer wieder Klone von Melissa auf.

Smith ging den Fahndern des FBI mit Hilfe von AOL-Experten über seine IP-Adresse ins Netz. Seit dem 1. April sitzt er in Haft. Unklar ist, welche Strafe Smith zu erwarten hat. Wird er in allen vier Anklagepunkten schuldig gesprochen, drohen ihm laut US-Medien bis zu 40 Jahre Haft und eine Geldbuße von 480.000 Dollar. Prozessbeobachter gehen aber davon aus, dass er nur wegen Computerkriminalität verurteilt wird, in diesem Punkt aber die Höchststrafe von fünf Jahren aufgebrummt bekommt. (uba)