Komplexitäts-Management

Mehr Cloud erfordert auch mehr IT-Governance

Pizza-Service oder eigene Küche?

Mittlerweile ist IT allgegenwärtig: Smartphones verfügen über Rechentechnik, die man sich vor Jahren für Hochleistungs-Workstations gewünscht hätte. Selbst Kaffeemaschinen, Uhren, TV und Autos verweigern ohne Prozessoren ihren Dienst und sind zunehmend über das "Internet der Dinge" miteinander vernetzt - häufig ohne jegliches Zutun der firmeneigenen IT-Abteilung.

Bei Bedarf soll aber selbstverständlich alles auch in der Firmenumgebung zur Verfügung stehen. Und wehe, es funktioniert nicht. Dann ist die IT-Abteilung unfähig, veraltet, unkooperativ oder halt einfach nur schuld.

Und nun auch noch die Cloud. Alles wird fertig über das Internet an den Kunden geliefert. Braucht man etwas, geht man auf einen virtuellen Marktplatz und lädt sich einfach eine App herunter. Und was im Privaten funktioniert, sollte doch wohl erst recht im Business-Bereich möglich sein! Personalabrechnung, Rechnungswesen, Office oder E-Mail - alles lässt sich über die Cloud so einfach buchen wie Pizza mit Pilzen, Salami und Oliven. Oder etwa nicht?

Ganz natürlich drängt sich dann auch die Frage auf, wofür man dann noch die Küche und den Koch - respektive die IT - braucht. Die Antwort: Den Pizzaservice und das Fastfood-Restaurant interessiert weder Ihre Gesundheit, noch erhalten Sie dort ein individuelles Menü noch entsprechen Öffnungszeiten Ihren speziellen Bedürfnissen.

Wenn Sie ein Geschäftsmodell haben, in dem die IT dazu beiträgt, Ihr Alleinstellungsmerkmal zu unterstützen, dann brauchen Sie auch eine IT, die Ihnen dieses Spezialmenü kocht. Und ist die Küche erst mal wegrationalisiert, rennen Sie für jeden Kaffee und jedes belegte Brot zum Coffee-Shop oder zum Bäcker - zu Preisen, die Sie selten erfreuen.

Kurzum: Pizza-Service und eigene Küche haben beide eine Daseinsberechtigung, ebenso wie Cloud-Services und die interne IT. Die Rolle der IT wird sich allerdings ändern, nicht zuletzt, weil der Druck von außen wächst.