McKinley oder McMonster?

Intel wagt sich mit dem Nachfolger des Itanium auf unbekanntes Gebiet. Noch nie zuvor wurden so viele Transistoren auf einem Chip vereint. Die schiere Größe des 'McKinley' basiert jedoch nicht nur auf riesigen Caches.

Intels IA-64 will nicht so recht in Schwung kommen. Der sich nur schleppend verkaufende Itanium als erster Vertreter der neuen Linie bekommt folglich schon nach einem Jahr realer Marktpräsenz einen Nachfolger, der noch unter dem Codenamen McKinley firmiert.

Wie auch schon bei den stufenweisen Ankündigungen des Itanium gibt Intel die Details des McKinley scheibchenweise preis. Aktueller Anlass für neue McKinley-Infos: Die "International Solid-State Circuits Conference" (ISSCC) in San Francisco. Dort geht es in erster Linie um neue Schaltungstricks und Fortschritte in der Halbleiterfertigung.

McKinley ist dafür ein gutes Beispiel. Intel vereint zum ersten Mal in der Halbleitergeschichte 221 Millionen Transistoren auf einem Die, das bis zu 130 Watt Leistungsaufnahme haben wird. Andere 64-Bitter sind da deutlich weniger komplex. Suns UltraSparc III kommt nur auf 29 Millionen Transistoren. Selbst bei IBMs Multi-Chip-Modul Power4 hat ein einzelner CPU-Kern nur 171 Millionen Transistoren.

Ein Grund für McKinleys Größe ist die Integration des L3-Cache. Wo beim Itanium noch 4 MByte auf vier eigenen SRAM-Chips Platz finden mussten, hat Intel auf dem Die des McKinley 3 MByte L3-Cache integriert. Für diese Integration musste sich Intel eine neue Anordnung der Speicherzellen einfallen lassen.