Welche Projekte die IT-Chefs forcieren

Massiver Umbau der IT geplant

Innovationspotenzial durch Business Analytics und Mobile Apps

Wohin aber führen die anvisierten Veränderungen? Die Bemühungen im Bereich der Infrastruktur hält Cecere für "nicht überraschend". Die Restrukturierung in diesem Bereich sei oft seit Jahren im Gange. In der Regel werden die Unternehmen sich weiter schrittweise in Richtung prozess-orientierter Modelle bewegen und an IT Infrastructure Library (ITIL) orientieren. Allerdings warnt der Analyst, dass auch dieses Lemmingsrennen irgendwann ein Ende haben werde. Der Nutzen von ITIL als organisatorischer Rahmen beginne bereits zu schwinden.

Dramatische Einschnitte erwartet Cecere hingegen im Bereich der Applikationen, wo wegen der derzeitigen Fragmentierung - vor allem in Großunternehmen mit dezentraler Organisation der Anwendungen - das größte Potenzial für Einsparungen durch Rationalisierung und/oder Outsourcing schlummere. Eine zusätzliche Motivation sei, dass insbesondere im Bereich der Applikationen das meiste Innovationspotenzial vorhanden sei - Business Analystics oder Mobile Apps beispielsweise.

Insgesamt 43 Prozent streben nach Innovation. Das findet Forrester ziemlich "erfrischend".
Insgesamt 43 Prozent streben nach Innovation. Das findet Forrester ziemlich "erfrischend".

Drei organisatorische Modelle schälen sich der Forrester-Erhebung zufolge heraus: auf Geschäftsprozessen basierende Modelle, Demand-supply-Modelle (DS) und Plan-build-run-Modelle (PBR). An einem Business-process-based-Ansatz sind 64 Prozent sehr oder sogar höchst interessiert.

Analyst Cecere zeigt sich ob dieses eindeutigen Anwender-Votums doch etwas überrascht. Bisher sei dieses Modell zwar durchaus gebräuchlich, aber lediglich in eng umrissenen und selbst definierten Bereichen, in denen Gruppen von Business- und IT-Leuten zusammenarbeiten. Cecere sieht deshalb die Gefahr der Silo-Bildung um einzelne Geschäftsprozesse, was den Zugriff auf gemeinsame Tools und Methoden unternehmensweit einschränke statt fördere.

DS steht in 48 Prozent der Unternehmen hoch oder sehr hoch im Kurs, PBR in 41 Prozent. Beide Ansätze ähneln sich darin, dass strategische und operative Aktivitäten getrennt werden sollen und dass zumeist in hohem Umfang ausgelagert wird. Cecere führt die hohe Konjunktur dieser Modelle auch darauf zurück, dass sie von führenden Beratungshäusern wie McKinsey und Accenture propagiert werden.