Fiktive Waren

Mann muss für tausendfachen Internet-Betrug in Haft

Den tausendfachen Betrug an Kunden eines Internet-Auktionshauses muss ein 29-Jähriger mit jahrelanger Haft büßen. Das Landgericht Marburg sprach den Mann am Donnerstag wegen mehr als 1000 Fällen des Betruges schuldig und verurteilte ihn zu sechs Jahren und elf Monaten Gefängnis.

Der gebürtige Marburger hatte nach Auffassung der Richter jahrelang von Paraguay aus fiktive Waren selbst oder mit Hilfe von "Verkaufs- und Finanzagenten" versteigert. Ganz real waren dagegen die insgesamt rund 300.000 Euro, um die der Angeklagte Hunderte Kunden aus ganz Deutschland gebracht hatte.

Von Südamerika aus, wohin er 2005 aus Mittelhessen geflohen war, steuerte der 29-Jährige die Betrugsmasche. Daran beteiligt war unter anderem seine Ex-Frau, die dafür bereits verurteilt wurde. Die gutgläubigen und ahnungslosen "Agenten" stammten aus ganz Deutschland. Der Angeklagte warb sie über ein Netz von Tarnfirmen an. Dafür schaltete er Stellenanzeigen für fingierte 400-Euro-Jobs. Die "Agenten" boten über das Internet-Auktionshauses Ebay die erfundenen Waren an. Das so eingenommene Geld schickten sie nach Paraguay. (dpa/mje)