Mandrake Linux 9.0 freigegeben

Die Mandrake-Distribution genießt vor allem als benutzerfreundliches Desktop-Linux einen guten Ruf. In diese Kerbe schlägt auch die aktuelle Release 9.0, die auf den Spitznamen Dolphin hört. Die Download-Version steht ab sofort zum Abruf bereit, Retail-Päckchen will Mandrake ab Mitte Oktober ausliefern.

Als wichtigstes Merkmal ihrer Distribution sehen die Franzosen den "dynamischen Desktop". Er soll dem weniger mit Linux vertrauten User das Leben erleichtern. Schließt der etwa neue USB-Geräte an, tauchen automatisch entsprechende Icons auf der Benutzeroberfläche auf. Auch das (Un-)Mounten von Wechselmedien wie Disketten, CD-ROMs oder ZIPs erledigt Mandrake Linux 9.0 für den Benutzer transparent.

Auch auf sicherheitsrelevante Belange legt Mandrake eine starke Betonung. IDS-Funktionen, Verschlüsselung von Dateisystemen und Datenverkehr sowie starke Authentifizierung lassen sich schon bei der Installation konfigurieren. Vordefinierte Security-Stufen sollen dabei das Handling erleichtern. Die Mailclients Mozilla, Kmail und Evolution unterstützen bereits out-of-the-box den Umgang mit verschlüsselten Nachrichten.

Mandrake Linux 9.0 basiert auf Kernel 2.4.19, als Benutzeroberflächen fungieren KDE 3.0.3 und GNOME 2.0.1. Daneben finden sich auch OpenOffice 1.0.1, Mozilla 1.1, gcc 3.2 und CUPS 1.1.15 unter den Paketen der Distribution. Als weitere Highlights nennt Mandrake USB-2.0-Unterstützung, direkten Zugriff auf NTFS-Partitionen sowie WebDAV-Support. Ein stark verbessertes Softwaremanagement soll überladenen Festplatten vorbeugen.

Das LSB-1.2-zertifizierte Mandrake Linux 9.0 ist in drei Varianten zu haben: Die Standard Edition (4 CDs) wandert für 30 Euro über den Ladentisch, verzichtet jedoch auf ein Handbuch und Sourcen. Der PowerPack für 65 Euro dagegen bringt eine gedruckte Dokumentation, zwei zusätzliche Application-CDs sowie die Installationsquellen mit. Für den Linux-Netzwerker legt die ProSuite drei weitere Server-CDs sowie eine Workstation-DVD obendrauf. Dafür lässt sich Mandrake dann mit 165 Euro entlohnen.

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