Manager-Check-Ups via CT gefährden Gesundheit

Computertomografien (CT), wie sie beispielsweise bei den so genannten Manager-Check-Ups vorgenommen werden, stellen eine erhebliche radiologische Belastung dar. Das folgt aus dem Jahresbericht 2006 des Bundesamts für Strahlenschutz.

In einer jetzt vorliegenden Auswertung des BfS wurden 2004 rund 135 Millionen radiologische Untersuchungen vorgenommen. Das entspricht rund 1,6 Untersuchungen pro Einwohner. „Wir beobachten dabei mit Sorge, dass für Untersuchungen mit dem Computertomographen, beispielsweise bei den so genannten Manager-Check-Ups, zunehmend geworben wird“, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.

Vor allem diese verstärkte Anwendung der dosisintensiven Computertomografie sei für die hohe durchschnittliche Strahlenbelastung in Deutschland verantwortlich. „Der Nutzen von Röntgendiagnostik muss deutlich größer als ihr Risiko sein. In der Röntgenverordnung ist daher festgelegt, dass jede einzelne Strahlenanwendung vorher ärztlich gerechtfertigt sein muss.“ Bei dem Manager-Check-up, der fälschlicherweise als Früherkennung oder Vorsorge ausgegeben wird, sei das nicht der Fall.

Das Bundesamt für Strahlenschutz hat jetzt eine Statistik mit den Daten für den Zeitraum von 1996 bis 2004 ausgewertet. Dabei wurde ein Anstieg der dosisintensiven Computertomografie um 65 Prozent festgestellt. Die CT trägt mehr als die Hälfte der gesamten Strahlendosis durch röntgendiagnostische Maßnahmen in der Bevölkerung bei.

BfS-Präsident König: „Röntgenuntersuchungen gehören nicht in eine Vorsorgeuntersuchung. Sie sollen nur durchgeführt werden, wenn sie zu diagnostischen Aussagen führen, die Folgen für die Art der Behandlung haben. Darüber hinaus ist stets zu überlegen, ob mit alternativen Verfahren ohne Anwendung von Röntgenstrahlen, zum Beispiel der Sonographie, Endoskopie oder MRT, nicht gleichwertige oder sogar bessere diagnostische Informationen gewonnen werden können.“ MRT steht für Untersuchungen mit dem Magnetresonanztomographen. (dsc)

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