Mailversand ohne Stilbruch

Ein triftiger Grund, sich mit dem Internet abzugeben, ist der Versand von EMails. Doch welchen Anforderungen muß ein Mail-Client in einem Intranet genügen? Neben der Bedienerfreundlichkeit sollten auch künftige Anpassungen berücksichtigt werden: Spätestens beim Übergang auf ein anderes Softwarepaket zeigen sich dann die Qualitäten.

Von: Hans-Jörg Schilder

Oft haben Artikel einen akademischen Hintergrund: Der Redakteur stellt sich ein Szenario vor und überprüft diese Vorgaben anhand eines Tests mit ausgewählten Produkten. Auf der anderen Seite stoßen wir mit der Nase auf eine Problematik und entdecken, wie unbrauchbar auch so anspruchslose Softwarepakete wie EMail-Clients sein können.

So passierte es uns mit dem Windows NT 4.0 beigelegten Mail-Client, der kurz nach seinem Aufruf die Meldung: "MAPI-Spooler wurde unerwartet beendet. Bitte beenden Sie alle Messaging-Anwendungen" zeigte. Darüber hinaus stürzte fast jeder Mailversand ab und funktionierte erst im dritten Versuch. Hinter dem MAPI-Spooler (Message Application Programming Interface) verbirgt sich eine Schnittstelle, die Nachrichten sendet und empfängt. Der Anbieter des Treibers für den Mail-Client hat sicherzustellen, daß sein Treiber MAPI-kompatibel ist. Wenn kein MAPI-kompatibler Treiber vorhanden ist, sollten immer noch Besprechungsanfragen in Textform ausgetauscht werden können.

Nachdem wir weder im Mail-Client noch in der einschlägigen Literatur Hinweise über dieses seltsame Verhalten fanden, reifte der Entschluß, sich nach einer neuen Software für den Mailversand umzusehen. Es war auch kein Problem, dafür Produkte zu finden. Software von Eudora, FTP, Hummingbird und Netscape war sofort zur Hand. Kniffelig wurde es erst an einem Punkt: Wie läßt sich die Adreßdatenbank aus dem Mail-Client in die neue Software einfügen? Denn hier verbergen sich die wesentlichen Informationen, um weiterarbeiten zu können.