Test Profi-Mac

Mac Pro Basiskonfiguration im Praxistest

Knapp 3000 Euro verlangt Apple für die Basiskonfiguration mit vier Rechenkernen. Im Test hatten wir bislang nur eine High-End-Version mit acht Kernen, nun stellt sich der "Einsteiger" Mac Pro zum direkten Vergleich. Erfahren Sie, ob er für echte Profianwender ausreicht.

Letztlich geht es um die Frage: Lohnt sich die 3000 Euro kostende Basiskonfiguration des Mac Pro oder soll man doch besser zu einem iMac greifen? Genau aus diesem Grunde vergleichen wir die beiden bisher getesteten Mac-Pro-Modelle mit dem schnellsten iMac, den Apple bislang zu bieten hat.

Speicher-, CPU- und Grafikleistung

Die Gemeinsamkeiten der beiden Systeme sind größer als man denkt. Beide Macs arbeiten mit Vierkern-Prozessoren und Grafikchips der Oberklasse. Im Mac Pro sind sogar zwei davon verbaut aber Software, die von der zweiten Grafikkarte wirklich Gebrauch macht, ist nach wie vor rar. In beiden Systemen ist der SSD-Speicher (beim iMac kommt ein Fusion-Drive zum Einsatz) per PCI-Express angebunden. Der Flaschenhals des mit 6 Gbit/s vergleichsweise langsamen SATA-III-Ports entfällt somit.

In der Praxis machen sich diese Ähnlichkeiten tatsächlich bei den meisten Programmen bemerkbar. Bei alltäglichen Rechenarbeiten, wie beispielsweise beim Kodieren von Musik in iTunes (MP3- oder AAC), beim Komprimieren von Video (Mpeg 2 oder MP4) oder in aufwändgen Filter-Aktionen in Photoshop CS6 liegen beide System sehr eng beieinander. Mal liegt hier der iMac knapp vorn, mal der Mac Pro aber die Abweichungen sind marginal. Trotz Unterschied in der Basistaktfrequenz - der Xeon E5 im Mac Pro läuft um 200 Megahertz schneller, kann sich der Profi-Mac nicht so richtig vom Core i7 des iMac absetzen. Erstaunlicherweise setzt sich das auch in 3D-Anwendungen fort, wo der Mac Pro aufgrund seiner zwei eingebauten Grafkkarten eigentlich deutliche Vorteile zeigen müsste. Aber selbst komplexe 3D-Spiele wie Batman Arkham City profitieren nicht von den zwei AMD-Grafik-Chips. Hier ist der iMac mit der Geforce GTX780M sogar einen Tick schneller. Der Grund: Die zweite Grafikkarte im Mac Pro wird ausschließlich zu komplexen Rechenaufgaben eingesetzt. Open CL heißt hier das Zauberwort. Spiele nutzen Open CL allerdings in der Regel gar nicht und so muss auch der Mac Pro hier mit einer Grafikkarte auskommen. Die AMD Firepro D300 liefert dabei zwar durchaus eine beachtliche Leistung, kann sich aber nicht von dem ebenfalls sehr schnellen Nvidia-Chip im iMac absetzen.

Das ändert sich erst in ganz speziellen Anwendungen, beispielsweis ein Final Cut Pro X. Beim Rendern von Videomaterial für die finale Ausgabe rennt der Mac Pro dem iMac deutlich davon. Hier sieht man, was es bringt, wenn die Entwickler Open CL intensiv einsetzen und komplexe Rechenaufgaben nicht nur auf alle verfügbare CPU-Kerne, sondern auch auf alle Grafik-Chips verteilen. Doch Final Cut Pro X bleibt eine der wenigen Ausnahmen. Weitere Programme finden sich meist ebenfalls im professonellen Video-Umfeld.