LSB 2.0 soll Linux gegen Microsoft stärken

Wichtige Firmen, die Linux unterstützen, sind übereingekommen, eine einheitliche Version des quelloffenen Betriebssystems zu unterstützen, um dessen Wettbewerbsposition gegen Microsoft zu stärken.

Die Non-Profit-Organisation Free Standards Group wird laut "Wall Street Journal" heute ankündigen, dass Linux-Distributoren weltweit die - bereits Ende August offiziell erschienene - Linux Standard Base 2.0 (LSB) unterstützen, ebenso wie die IT-Hersteller IBM, Hewlett, Packard, Dell, Intel.

Jim Zemlin, Executive Director der Free Standards Group, bezeichnete die Übereinkunft als "essenziell für Linux im Kampf gegen Microsoft, Besitzer des dominierenden Windows-Betriebssystems für PCs und anderer Betriebssysteme". Ohne Kontrolle könnten sich Distributionen von Anwendungen und Änderungen an Linux so verändern, dass sie teilweise inkompatibel würden.

Unternehmen wie Red Hat oder Novell/Suse, die auf Basis des an sich kostenlosen Linux Geld verdienen wollen, ergänzen das Betriebssystem häufig um Features, um ihre Produkte und Dienstleistungen für Kunden attraktiver zu machen. Angesichts dessen haben auch schon Linux-Befürworter Bedenken geäußert, die quelloffene Software könne sich durch "Forking" in verschiedene nicht mehr zueinander kompatible Zweige entwickeln, so wie dies schon mit Unix geschehen sei.

Auf die Ängste hat Microsoft bereits reagiert und beispielsweise in Europa Anzeigen geschaltet, die Linux-Pinguine mit allerlei "Auswüchsen" wie Elefantenrüsseln oder Froschfüßen darstellen, um seine Kunden vor einer Aufsplitterung von Linux in inkompatible Varianten zu warnen. "Eine sehr gute Kampagne, muss ich zugeben", bekannte Zemlin.

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