Longhorn: Neuerungen im Überblick

Änderungen im Dateisystem

Beim NTFS gibt es zwei wichtige Neuerungen. Zum einen ist das System nun self-healing, kann also Fehler eigenständig beseitigen. Statt der Ausführung von chkdsk.exe beim Start eines Systems erfolgt nun eine kontinuierliche Analyse und Beseitigung von Fehlern. Das ist vor allem für Umgebungen relevant, in denen eine hohe Verfügbarkeit erforderlich ist.

Die zweite Änderung ist die Unterstützung von Transaktionen. Damit können innerhalb des Dateisystems mehrere Operationen als eine zusammengefasste Transaktion behandelt und damit gegebenenfalls auch rückgängig gemacht werden. Bei der Transactional Registry wird wie beim NTFS die Transaktionsunterstützung auf Kernel-Ebene genutzt, um mehrere Änderungen durchführen und gegebenenfalls auch wieder rückgängig machen zu können. Anwendungen können so entwickelt werden, dass sie mit Transaktionen arbeiten. Damit ist potenziell eine höhere Zuverlässigkeit und Integrität von Daten erreichbar.

Terminaldienste

Die Terminal Services Remote Programs stellen eine gravierende Änderung im Konzept dar. Bisher wurden Anwendungen generell auf dem Terminalserver ausgeführt. Die Remoteprogramme laufen dagegen auf dem Client, sind dort allerdings nicht installiert. Sie werden zur Laufzeit für die Ausführung bereitgestellt. Aus Sicht von Benutzern verhalten sie sich weitgehend wie lokale Anwendungen.

Bild 2: Die Quality of Service-Funktionen können nun für Ports, IP-Adressen und Anwendungen konfiguriert werden.
Bild 2: Die Quality of Service-Funktionen können nun für Ports, IP-Adressen und Anwendungen konfiguriert werden.

Der Vorteil liegt darin, dass man die zentrale Steuerung von Anwendungen über die Terminaldienste mit den Vorteilen lokaler Anwendungen kombiniert. Damit hat man ein wichtiges zusätzliches Szenario für die Bereitstellung von Anwendungen zur Verfügung – als Mischform der lokalen Anwendungen und der Terminaldienste. Diese Remoteprogramme können auch über Terminal Services Web Access für den Zugriff von Benutzern mit einem Browser verfügbar gemacht werden.

Eine zweite wichtige Neuerung ist das Terminal Services Gateway. Es erlaubt den Zugriff aus dem Internet auf Terminalserver sowie den kontrollierten Zugriff auf Clientsysteme, die Remote-Desktop-Verbindungen zulassen. Ob man diese Funktion häufig nutzen wird, sei dahingestellt. Die Option, dass ein Benutzer remote über das Gateway auf seinen Arbeitsplatzrechner zugreift, besteht aber.

Das Konzept ist vor allem interessant, wenn die Sicherheitsanforderungen nicht ganz so hoch sind und nicht mit VPNs für solche Zugriffe gearbeitet wird.

Der oben schon angesprochene Terminal Services Web Access bietet viele Verbesserungen im Vergleich zur bisherigen Webschnittstelle. So kann die Funktionalität einfach in die SharePoint Services integriert werden. Die Benutzer müssen kein ActiveX-Control mehr herunterladen, es ist nun Teil des RDC-Clients – also des Clients für die Terminaldienste.