Logitech warnt - Aktie im freien Fall

Der Schweizer Hersteller von Eingabegeräten Logitech hat am Mittwoch überraschend eine Gewinnwarnung für das erste Quartal seines Geschäftsjahres ausgegeben. Nur noch die Hälfte des zuvor prognostizierten Gewinns erwartet das Unternehmen, die Börsen quittierten das mit einem Kurssturz.

Logitechs Warnung erwischt die Anleger kalt, da der Maus-Spezialist erst vor einigen Wochen seine Erwartungen für das erste Quartal seines Geschäftsjahres bekräftigt hatte. Das letzte Geschäftsjahr konnte Logitech zum 31. März mit Rekordumsätzen von 1,1 Milliarden US-Dollar und einem Nettogewinn von 99 Millionen US-Dollar abschließen. Kurz darauf versprachen die Schweizer für das folgende Quartal Gewinne von 14 bis 16 Millionen US-Dollar.

Daraus sind inzwischen 7 bis 8 Millionen US-Dollar geworden - genau die Hälfte. CEO Guerrino De Luca begründete die drastisch nach unten korrigierten Zahlen mit hohem Konkurrenzdruck und einem allgemein schwachen Markt. Dies habe Logitech zu Preissenkungen gezwungen. Für das gesamte Geschäftsjahr will De Luca dennoch die Prognosen von 1,21 Milliarden US-Dollar Umsatz und 142 Millionen Dollar Gewinn erfüllen. Dies will das Unternehmen durch verstärkten Marketing-Aufwand erreichen.

Auch Konkurrent Microsoft hat bereits auf die derzeit schwierigen Bedingungen im Markt der Eingabegeräte reagiert: Anfang Juli wurden das Spiele-Zubehör der "Sidewinder"-Produkte gestoppt. Logitech wiederum hatte die Preise für nahezu alle Produkte erst in der vergangenen Woche deutlich gesenkt. So ist das Top-Modell der kabelgebundenen Logitech-Mäuse "MX 500" statt für bisher 59 Euro in den Web-Shops Deutschlands und den Läden der Münchner Schillerstraße jetzt zu Preisen um 45 Euro erhältlich - rund 25 Prozent billiger.

Was die Kunden freut, ärgert die Anleger. An der Schweizer Börse brach der Kurs der Logitech-Aktie am Mittwoch zeitweise um bis zu 36 Prozent ein und notierte am Mittag mit 36,25 Franken 35 Prozent schwächer. (Nico Ernst/uba)