Distributionen verbessern

Linux-Tipps zu WLAN-, Hardware- und Treiber-Problemen

Egal ob fehlende WLAN-Treiber, ungenaue Speicherinfos oder langsame USB-Zugriffe - diese Tipps helfen bei Linux-Problemen weiter.

Drahtlosnetzwerke: Android-Smartphone als WLAN-Modem

Es kommt vor, dass WLAN-Chipsätze nach der Installation einer Linux-Distribution nicht auf Anhieb funktionieren, da der Treiber oder die Firmware nicht in der Standard-Paketauswahl enthalten ist. Besonders Debian ist wählerisch, da die regulären Installationsmedien nur Firmware und Treiber ausliefern, die unter einer Open-Source-Lizenz stehen.

Wenn nur ein WLAN bereitsteht und kein Ethernet-Kabel zu Hand ist, dann gelangt man durch die fehlende Netzwerkverbindung in eine Zwickmühle: ohne Treiber keine WLAN und ohne WLAN keine Treiber. Meistens ist es dazu auch noch nötig, erst mal Dokumentation zum verwendeten WLAN-Adapter zu finden, um dann den Treiber anhand einer Anleitung nachzurüsten. Der Anschluss eines Smartphones oder Tablets mit Android über USB ist hier oft der schnellste Ausweg aus dem Dilemma. Denn über USB-Tethering kann das Smartphone als WLAN-Modem aushelfen, über das Sie zur Einrichtung der benötigten WLAN-Treiber unkompliziert ins Internet kommen. Die Verbindung funktioniert dabei in Linux-Distributionen, die den Network Manager nutzen, ohne manuelle Konfiguration. Das Smartphone/Tablet stellt die Verbindung zum lokalen WLAN her, nicht zum Mobilfunk-Provider, denn das ist eine andere Baustelle. Der Verbindungsaufbau könnte einfacher nicht sein: Nach dem Anschluss über USB warten Sie einige Sekunden, gehen dann in Android in den Einstellungen auf „Drahtlos & Netzwerke -> Mehr... -> Anbindung & mobiler Hotspot“ und aktivieren die Option „USB-Tethering“. Diese Option steht erst bereit, wenn die USB-Verbindung zum Linux-PC steht. Um sicherzustellen, dass der Mobilfunk nicht zur Internetverbindung dient, sondern nur WLAN, gehen Sie außerdem in Android auf „Drahtlos & Netzwerke -> Mehr... -> Mobilfunknetze“ und deaktivieren die Option „Daten aktiviert“. Vergessen Sie nicht, diese Einstellung später wieder rückgängig zu machen, wenn das Tablet/Smartphone wieder unterwegs ist. Auf dem Linux-System klicken Sie auf das Symbol des Netzwerkmanagers im Panel der Desktop-Umgebung. Dort erscheint das Android-Anhängsel jetzt als „Kabelnetzwerk (Android)“, und Sie können sich verbinden. Dabei arbeitet das Android-Gerät als Router mit einem eigenen Subnetzwerk aus dem Netzwerksegment 192.168.42.X und gibt dem Linux-PC automatisch über DHCP eine IP-Adresse, die Gateway-Adresse und den DNS-Server mit.