Neues Sicherheits-Modul

Linux-Kernel 3.4: Die Neuerungen im Überblick

Linux-Vater Linus Torvalds hat eine weitere stabile Version des Linux-Kernel zur Verfügung gestellt. Seit dem siebten Release-Kandidaten gibt es nicht mehr viele Änderungen. Wir haben für Sie die Neuerungen des Linux-Kernel 3.4 einmal in einem Überblick zusammengefasst.

Auch wenn es noch einen etwas unschönen Fehler im Zusammenhang mit x86 gab, zeigt sich Linus Torvalds dennoch sehr zufrieden. Der Bug sei seiner Aussage nach zwar unnötig groß gewesen, allerdings nicht besonders schlimm. Der Linux-Vater sagt aus, dass der ganze Entwicklungs-Zyklus von Kernel 3.4 alles in allem recht ruhig verlaufen ist. TecChannel listet Ihnen die Neuerungen in einem kurzen Überblick auf.

Es gibt Updates beim Dateisystem Btrfs (siehe auch Ratgeber: Dateisysteme im Vergleich). Besonders erwähnenswert ist ein neues Recovery-Tool, das sich btrfs-restore nennt. Das Werkzeug repariert allerdings nicht das Dateisystem. Es versucht vielmehr, Dateien in beschädigten Bereichen in sichere Gefilde zu kopieren. Darüber hinaus kann die Dateisystemprüfung von Btrfs "Extent Allocation Tree Corruptions" reparieren. Die Entwickler arbeiten derzeit noch an weiteren Reparier-Modi.

Weiterhin unterstützt Btrfs ab sofort Metadata-Blocks, die größer als 4 KByte sind. Diese Funktion wurde reaktiviert und die maximal unterstützte Größe ist 64 KByte. Ebenso geben die Entwickler an, dass sich die Performance in diversen Bereichen verbessert hat.

Kernel 3.4 unterstützt außerdem die Grafikkarten RadeonHD 7xxx und die frische Trinity APU von AMD (siehe auch AMD stellt APU-Serie A6, A8 und A10 vor). Des Weiteren gibt es anfängliche Unterstützung für NVIDIAs GeForce 600 "Kepler" via Nouveau. Dafür ist allerdings externe Firmware und ein aktualisierter Grafik-Software-Stack notwendig. Außerdem ist Unterstützung für Intels Medfield (GMA500) enthalten (siehe auch Intel stellt Android-Smartphone mit Atom vor).

Linux bringt diverse Sicherheits-Module mit sich. Dazu gehören zum Beispiel SELinux und AppArmor. Mit dieser Version haben die Entwickler das Sicherheits-Modul Yama aufgenommen. Im Moment begrenzt Yama die ptrace-Schnittstelle, die es einem Prozess erlaubt, den Speicher und den laufenden Status aller Prozesse zu untersuchen.

Immer mehr Treiber unterstützen bestimmte Funktionen für x86 oder der entsprechenden CPU. Derzeit lassen sich Treiber nur mithilfe bestimmter Hacks laden und funktionieren oft mehr schlecht als recht. Als Beispiel geben die Entwickler das Modul SSE 4.2 an, was sich negativ auf die Geschwindigkeit von Btrfs auswirken kann. Linux bringt bereits automatische Prüfmechanismen für Treiber mit sich, wie zum Beispiel udev. In dieser Ausgabe gibt es nun Unterstützung für die Prüfung von CPU-Treibern. Diese basieren auf den Informationen von x86 cpuid.

Wie üblich gibt es zahlreiche Aktualisierung in Sachen Treiber, Dateisysteme, Netzwerke und so weiter. In Sachen Virtualisierung mit KVM ist unter x86 ab sofort der empfohlene Parameter für max vcpus 160. Weiterhin gibt es S3-Unterstützung für virtio-pci. Ebenso enthalten ist ein Treiber für Hardware des Typs Tegra AES.

Sie finden alle weiteren Neuerungen und Änderungen in englischer Sprache bei kernelnewbies.org. Den Quellcode für den aktuellen Kernel finden Sie wie üblich unter kernel.org. (mje)