Linux-Bootkonfigurationen

Systemstart unter Linux

Auch unter Linux beginnt der Boot-Vorgang mit dem POST des Rechner-BIOS. Anschließend liest das System den Bootsektor einer Floppy respektive den MBR der Harddisk aus. Der dort enthaltene Code identifiziert den Lagerungsort des Kernels und befördert diesen in den Arbeitsspeicher.

Während es beim Laden des Kernels von Diskette genügt, eine Reihe sequenzieller Sektoren einzulesen, gestaltet sich die Sache beim Booten von Harddisk etwas komplizierter. Hier dient der Linux Loader LILO dazu, die richtige Partition sowie - über das installierte Filesystem - jene Sektoren anzusteuern, die den Kernel-Code enthalten.

Da der Linux-Kernel komprimiert auf der Platte lagert, muss er erst einmal entpackt werden. Diese Aufgabe übernimmt ein kleines Programm am Beginn des Kernel-Image. Anschließend prüft der Betriebssystemkern, ob bestimmte Hardware-Komponenten vorhanden sind, und passt die Treiberkonfiguration entsprechend an. Dabei gibt er zahlreiche Verlaufsmeldungen aus. Das Einbinden ("mounten") des Root-Filesystems schließt diese Boot-Phase ab.

Nun übernimmt das Programm init die Steuerung des weiteren Ablaufs. Es sorgt für den Start diverser Systemdienste - unter Linux werden sie als Daemons bezeichnet. Zu guter Letzt startet init das Programm getty, das eine Anmeldung der Benutzer über virtuelle Konsolen oder serielle Terminals erlaubt. Damit endet der Boot-Vorgang, das Linux-System steht jetzt zur Verwendung durch die User bereit.

An zwei Stellen dieses Ablaufs bietet sich dem Anwender Gelegenheit, nach seinen Vorstellungen in den Boot-Vorgang einzugreifen: Beim Laden des Kernels über LILO sowie bei der Diensteverwaltung durch init.