Linux als High Availability Cluster

Theoretische Funktionsweise

Zum besseren Verständnis sind vorab noch einige Begriffe zu klären.

Ein High Availability Cluster (auch Failover-Lösung) unter linux-ha besteht aus zwei Rechnern. Fällt der Hauptrechner aus, springt der andere ein und übernimmt die konfigurierten Dienste.

Bei einem Computing Cluster oder Distributed Computing Cluster werden die eingehenden Anfragen auf n Systeme verteilt, die sich gemeinsam um diese kümmern.

Bei einem Load Balancing Cluster wird eine eingehende Anfrage jeweils einem der im Cluster befindlichen Rechner zugewiesen, der sich dann alleine um diese Anfrage kümmert. Dieses Verfahren wird gerne und oft bei Webservern mit viel Traffic eingesetzt.

Das Projekt linux-ha arbeitet als Failover-Lösung. Zwei Systeme mit je einer eigenen IP-Adresse sind über einen so genannten Heartbeat (Herzschlag) miteinander verbunden. Das Primärsystem verfügt zusätzlich über eine virtuelle Netzwerkkarte, an die eine Cluster-Adresse gebunden ist. Mit dieser wird im Netzwerk kommuniziert.

Hört das Backup-System den Herzschlag des Hauptsystems nicht mehr, erklärt es dieses für tot und leitet eine Reihe von Maßnahmen ein.

Es fährt eine virtuelle Netzwerkkarte hoch und bindet die Cluster-Adresse an sich. Somit ist eine Änderung bei den Clients nicht nötig, da die ausgefallene IP-Adresse wieder erreichbar ist.

Danach fährt es die Services hoch, die zuvor als redundant konfiguriert wurden. In der Regel geschieht dies so schnell, dass kein Ausfall zu bemerken ist.

Die abhängigen Arbeitsprozesse bleiben unbeeinflusst. Dabei ist es natürlich notwendig, die Dienste der beiden Maschinen identisch zu konfigurieren. Zudem sollten Sie die relevanten Dateien über Scripts regelmäßig abgleichen.