Linux 2.4.0: Der neue Kernel ist fertig

Linus Torvalds ist für Überraschungen immer gut. Nur drei Tage nach der Freigabe der letzten Vorabversion des Linux-Kernels 2.4.0 hat er jetzt die endgültige Version offiziell vorgestellt. Seit heute morgen steht die Software auf dem Server von Kernel.org zum Download bereit.

In einer launigen Kurznachricht in der Mailing-Liste der Organisation schreibt der Linux-Vater: "Genug ist genug. Die Software wird nicht besser, wenn die gleichen Leute sie wieder und wieder testen." Damit hat Torvalds seine Zielvorgabe vom August letzten Jahres nur knapp verfehlt. Damals hatte er die fertige Version des neuen Kernels für Ende 2000 versprochen.

Der Kernel 2.4.0 ist allerdings das erste Major-Update des Linux-Kernels seit Erscheinen der Version 2.2.0 im Januar 1999. Wie berichtet, gab Torvalds erst vor drei Tagen die letzte Vorabversion des neuen Kernels frei. Sie enthält neben der USB-Unterstützung zwei interessante Neuerungen: den Firewalling-Mechnismus IP-Tables sowie einen integrierten Webserver, der statische Webseiten effizienter ausliefert als eine nicht im Kernel eingebundene Anwendung. In einschlägigen Mailing-Listen fanden sich jedoch noch Hinweise auf Bugs und Quirks in der Vorabversion.

Diese scheinen jetzt in der endgültigen Version behoben zu sein. Laut der Mail von Linus Torvalds wurden der Support für HAM-Radio, SCSI und USB sowie das Timing beim Zugriff auf manche IDE-Festplatten verbessert. Zudem scheinen die Makefiles stabiler zu laufen. Auch mit ISDN kann Linux 2.4.0 jetzt besser umgehen.

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