Linspire schließt Frieden mit Microsoft

Der dritte Linux-Distributor geht ein Abkommen ein, das seine Anwender von Patentrechtsansprüchen des Redmonder Riesens ausschließt.

Dieser Vertrag dürfte einen Aufschrei der Empörung in weiten Teilen der Open-Source-Community zur Folge haben. Denn das, worin Linspire gegenüber Microsoft eingewilligt hat, geht noch über die Zugeständnisse hinaus, auf die sich Novell und Xandros eingelassen haben (hier Details zu den Microsoft-Verträgen mit Novell und Xandros): Erstens erkennt Linspire explizit Microsoft-Patentansprüche auf Codeteile seiner Linux-Distribution an. Zweitens werden in Linspire 5.0 verschiedene Microsoft Techniken als Default-Einstellung den Anwendern vorgegeben.

Im Einzelnen sieht der Linspire-Microsoft-Vertrag vor: Linspire-Anwender stehen unter dem Schutz einer "Intellectual property Assurance", die sie vor den von Microsoft unspezifiziert erhobenen Patentansprüchen gegen Linux und andere Open-Source-Produkte (mehr dazu hier) ausnimmt. In der gemeinsamen Presseerklärung der Vertragspartner heißt es sogar: "Die Linspire-Technologien, die sie verwenden bergen Rechte relevanter Microsoft-Patente". Unausgesprochen ist, ob sich diese Formulierung auf Linspire-eigene Techniken bezieht oder auch auf Open-Source-Code, wie er in anderen Distributionen zu finden ist.