Line-Printer sind passé

Die Open-Source-Software "Cups" erlaubt nicht nur die Ausgabe von Dokumenten auf fernen Geräten über das Internet. Sie erhöht zudem die Ausfallsicherheit der Server und bringt "frischen Wind" in die Welt der Unix-Printer.

Von: Michael Rößler

Unix-Drucker beruhen historisch gesehen auf zwei Verfahren. Sie arbeiten entweder mit dem "AT&T-Line-Printer"-System oder mit dem weit verbreiteten "Berkeley Line Printer Daemon" (LPD). Beide Systeme wurden in den 70er Jahren für Zeilendrucker konzipiert und später an die heute üblichen Seitendrucker angepasst. Die alten Drucksysteme ersetzt inzwischen das Programmpaket "LPRng", das gegenüber den Vorgängern abwärtskompatibel ist. Obwohl in vieler Hinsicht verbessert, hat das auf Zeilendrucker ausgelegte Verfahren nach wie vor Schwächen grundsätzlicher Art.

Jedes Drucksystem arbeitet mit User-Kommandos und einem Spooling-System. Fast alle Geräte verwenden darüber hinaus Filter, die verschiedene Dateiformate ineinander überführen. Denn ohne diese Zusätze kommen sie lediglich mit Postscript- oder ASCII-Dateien zurecht. Die besten Ergebnisse erzielen Unix-Anwender nach wie vor mit einem Postscript-Drucker. Zwar können sie mit Hilfe des Programms "Ghostscript" Postscript-Dateien auch auf preiswerten Laser- und Tintenstrahldruckern ausgeben, jedoch mit Qualitätsverlusten.

Viele Benutzer vermissen unter Unix eine einfache Möglichkeit, ihre Drucker zu konfigurieren. Während es unter Microsoft Windows vergleichsweise einfach ist, Einstellungen zu Auflösung, Papierquelle, Papierausgabe und Duplex-Druck zu verändern, erfordert dieselbe Aufgabe unter Unix sehr viele Eingaben in der Kommandozeile. Häufig umgeht der Systemadministrator das Problem, indem er unterschiedliche Druckerwarteschlangen oder Print-Queues anlegt. Aus der Sicht des Anwenders erscheint dies jedoch wenig hilfreich, weil dann jeder Satz von Einstellungen einen eigenen Druckernamen erhält.