Linden Lab stellt Second-Life-Clients Open Source

Linden Lab, die Betreiberfirma der zunehmend populären 3D-Weltsimulation "Second Life", hat seine Client-Software unter eine Open-Source-Lizenz gestellt. Die Server sollen folgen.

Chief Technology Officer (CTO) Cory Ondrejka erhofft sich von der Öffnung anfänglich Bugfixes und eine bessere Linux-Version. Längerfristig erwartet er tief greifendere Veränderungen. "Es ist klar, wenn man etwas so Offenes baut wie Second Life, dass dann auch das Produkt selbst offen sein sollte", erklärte der Technikchef. Mitglieder von Second Life hätten bereits Millionen Zeilen von Scriptcode verfasst, um Objekte in Second Life zu kontrollieren. "Es wäre ein wenig dumm, wenn man dieses Talent und diese Energie nicht auch auf den Client anwenden würde:"

Was die Quellöffnung seines Server-Grids angeht, werde Linden Lab allerdings vorsichtig vorgehen. Ondrejka wollte deswegen auch noch keine Termine dafür nennen. "Langfristig ist Second Life als Open-Source-Projekt sinnvoll", glaubt der CTO. "Es gibt jede Menge Einnahmemöglichkeiten, auch wenn wir alles unter Open-Source-Lizenz veröffentlichen. Aber das werden wir vorsichtig angehen." "Server-basierende virtuelle Welten, die von Abonnementgebühren leben, passen nicht wirklich gut zu einem Open-Source-Geschäftsmodell", gibt allerdings Raven Zachary zu bedenken, Analyst bei der 451 Group. "Der Wert für den Anbieter liegt darin, den Zugriff auf die Welten auf einer bestimmten Ebene zu beschränken." (Thomas Cloer/ala)