Leistungsmessungen mit Exchange-Servern

ESP

Während sich LoadSim auf die Anwender des Exchange-Standardclients Outlook konzentriert, simuliert das Programm ESP Clients, die über verschiedene Internet-Standardprotokolle auf einen Mailserver zugreifen. Zu den simulierten Protokollen gehören:

  • WebDAV (Das OWA-Protokoll)

  • SMTP

  • POP3

  • IMAP

  • NNTP

  • LDAP (Active Directory-Zugriffe)

  • OLEDB

  • Outlook Mobile Access Synchronization

  • Outlook Mobile Access Browse

ESP ist modular aufgebaut. Jedes Protokoll wird durch ein eigenes Modul implementiert. Es sind praktisch alle gebräuchlichen Internet-Mailprotokolle vorhanden. Nur der Outlook-RPC-Zugriff kann nicht simuliert werden. Hierfür muss LoadSim eingesetzt werden. Es ist möglich, Load-Sim und ESP parallel laufen zu lassen, um Zugriffe über alle möglichen Arten zu simulieren. Auch ein paralleles Ausführen von ESP-Testmodulen auf mehreren Clientrechnern ist möglich, um ein realistischeres Testszenario zu schaffen. Je mehr parallele Komponenten eingesetzt werden, desto schwieriger wird es allerdings, die Vergleichbarkeit der Ergebnisse bei späteren Testläufen sicherzustellen.

Jetstress

LoadSim und ESP ermöglichen es, eine realitätsnahe Bewertung eines existierenden Exchange-Systems durchzuführen. Die relativ weitreichende Realitätsnähe ist dabei ein Vorteil. Der Nachteil, der damit einhergeht, ist die Notwendigkeit einer mehr oder weniger vollständig installierten Testumgebung. Mehrere Hardwarekonfigurationen gegeneinander auszutesten, kann einige Arbeit bedeuten. Einen anderen, weniger aufwendigen Weg beschreitet das Programm Jetstress. Es beschränkt sich auf das Testen der Datenbank-Funktionalität von Exchange, da der Postfachspeicher die Komponente ist, die in puncto Leistungsproblemen am problematischsten ist.

Bild 2: Die neue grafische Oberfläche von Jetstress hilft bei der Installation und Testdurchführung.
Bild 2: Die neue grafische Oberfläche von Jetstress hilft bei der Installation und Testdurchführung.

Jetstress benötigt, um eine Exchange-Datenbank realistisch simulieren zu können, einige Funktionsbibliotheken von einer Exchange-Installation. Exchange selbst muss auf dem getesteten Rechner allerdings nicht vorhanden sein. Es werden nur einige Dateien benötigt, die für Exchange die Datenbankfunktionen und Leistungsmessung integrieren. Zudem müssen die Leistungsindikatoren im System registriert werden, falls Exchange auf dem Rechner nicht vorhanden sind. Für die Messung müssen Datenbank-und Protokollverzeichnisse auf den verschiedenen Festplatten angelegt werden, auf denen die Exchange-Datenbanken gespeichert werden. Jetstress benötigt nur etwa fünf Prozent des Platzes der realen Datenbank, um gute Messergebnisse zu erzielen.

In der aktuellen Version 2004 ist neben der ursprünglichen Kommandozeilenvariante auch eine Version mit grafischer Schnittstelle im Installationspaket enthalten. Dies vereinfacht die Installation und Bedienung deutlich.