Leistungsfähiger Einsteiger-Switch

Mit dem "Silkworm 3200" präsentiert Fibre-Channel-Branchenprimus Brocade einen 8-Port-Switch in 2-GBit/s-Technologie für kleine und mittelgroße Storage Area Networks. Während der Switch bei der Ausstattung mit Spitzenleistungen glänzte, hatte er beim Performancetest mit kleineren Problemen zu kämpfen.

Von: Dirk Pelzer, Christoph Lange

Obwohl der "kleinste" Brocade-Switch in 2-GBit/s-Technik nur über acht Fibre-Channel-Anschlüsse verfügt, bietet er nahezu alle Funktionen der größeren Modelle und fügt sich so nahtlos in die Produktlinie des Herstellers ein. Dabei ist er laut Angaben von Brocade vollständig kompatibel zur existierenden 1-GBit/s-Technik. Das einzige wichtige Ausstattungsmerkmal, auf das der Systemverwalter beim "Silkworm 3200" verzichten muss, ist ein redundantes Netzteil, wie es beispielsweise der Silkworm 3800 mit 16 Ports bietet. Dafür liegt der 3200 für Fibre-Channel-Verhältnisse in einem preislich durchaus attraktiven Bereich.

Die Anschlüsse des Silkworm 3200 sind entsprechend dem Stand der Technik im Small-Form-Factor-Pluggable-Design (SFP) ausgeführt, das gegenüber dem klassischen Gigabit-Interface-Connector (GBIC) wesentlich höhere Portdichten ermöglicht. Bei den SFP-Modulen unterstützt der Switch sowohl Kupfer- (HSSDC-2), als auch optische Single-Mode- und Multi-Mode-Technologie.

Neben der Anhebung des Durchsatzes auf 2 GBit/s hat Brocade auch den Funktionsumfang der für das Switching verwendeten ASICs (Application Specific Integrated Circuit) erheblich erweitert. Wie bei den Vorgängermodellen in 1-GBit/s-Technologie "bedient" auch beim Silkworm 3200 ein ASIC vier Fibre-Channel-Ports. Ein zentraler Speicher mit kleinen Buffern soll dabei auch das Routing kleinerer Frames bei geringen Latenzzeiten ermöglichen. Hier unterscheidet sich Brocade von den Designs anderer Anbieter, die vielfach auf Crossbar-Technologie setzen und nach Angaben von Brocade geringe Latenzen nur bei voller Framelänge erreichen.

Neu ist, dass die Brocade-ASICs der aktuellen Generation aufgrund verbesserter Rechenleistung in der Lage sind, die weitergeleiteten Datenpakte bis zu einem gewissen Grad in Echtzeit zu analysieren und wichtige Informationen aus dem Header des Fibre-Channel-Protokolls zu extrahieren. Diese als "Frame Filtering" bezeichnete Technologie gestattet die Einführung vieler neuer Funktionen.

So ist es nun zum Beispiel möglich, ein Hard-Zoning auf Basis des Worldwide Name (WWN) der an den Switch angeschlossenen Fibre-Channel-Host-Bus-Adapter (HBA) durchzuführen. Bei früheren Modellen konnte Hard-Zoning lediglich auf Basis der Portnummern des Switches realisiert werden. Das hatte zu Folge, dass eine Umkonfiguration der Zone notwendig wurde, wenn ein Fibre-Channel-Gerät an einen anderen Port angeschlossen werden sollte. Durch den Einsatz der Frame-Filtering-Technologie "wandert" die Zone bei einem Umstecken eines Gerätes an einen anderen Port automatisch mit. Da viele Systemverwalter aber eine Konfiguration bevorzugen, bei der eine eindeutige Zuordnung zwischen Port und Zone gewährleistet ist, kommt dieser Neuerung eine nicht ganz so große Bedeutung zu, wie die Marketingstrategen glauben lassen möchten. Für künftige Switch-Generationen dürfte sich diese Einschätzung jedoch ändern, da Brocade mithilfe des Frame-Filterings auch Quality-of-Service-Funktionen auf Applikationsebene ermöglichen will.