Leistungsbremse für Funknetze

Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post hat Ende 2002 den Einsatz von Wireless LANs erlaubt, die das 5-GHz-Band nutzen - allerdings mit Auflagen, die zu Lasten der Leistung gehen. Mit 802.11h will das Institute of Electrical and Electronics Engineers nun eine Spezifikation nachschieben, die dieses Manko nicht aufweist.

Von: Maximilian Meindl, Bernd Reder

Was lokale Funknetze betrifft, sind sich die Experten weitgehend einig. IDC, Gartner, In-Stat MDR und Co. sehen in Wireless LANs einen Markt mit großer Zukunft. Nicht nur in Unternehmen und Haushalten werden Funknetze installiert, sondern auch in "Hotspots". Eine wachsende Zahl von Hotels oder Flughäfen bietet ihren Gästen den drahtlosen Zugang zum Internet an (siehe Ticker "Mehr als 1100 Hotspots in Europa"). Neuerdings sind selbst die Besucher von Biergärten oder Cafes nicht mehr vor der drahtlosen Verbindung zum Datennetz sicher.

Doch nicht nur, was die Akzeptanz und die Anwendungsfelder betrifft, hat sich einiges getan. Auch in technischer Hinsicht steht bei WLANs ein Quantensprung an. Der Standard IEEE 802.11b, der das lizenzfreie 2,4-GHz-Frequenzband nutzt, ist in die Jahre gekommen. Die Datenrate von 11 MBit/s reicht nicht mehr aus, lautet einer der Kritikpunkte. Deshalb forcieren die Hersteller mit IEEE 802.11a eine Technik, die Datentransfers mit einer Geschwindigkeit von bis zu 54 MBit/s erlaubt. Zieht man den Protokoll-Overhead ab, sind in der Praxis Nettodatenraten von etwa 22 bis 26 MBit/s zu erwarten.

Doch der neue Standard weist eine Eigenschaft auf, die Kritiker als Schwachpunkt, seine Protagonisten als Vorteil betrachten: 802.11a-Systeme arbeiten im Frequenzband 5 Gigahertz. Es wird im Gegensatz zum 2,4-GHz-Spektrum nur von wenigen Anwendungen genutzt, etwa Radaranlagen oder Flugnavigationsdiensten. Den Bereich 2,4 GHz teilen sich dagegen Wireless LANs mit Fernbedienungen, Garagentoröffnern oder Mikrowellenherden.