Schädliche Wirkungen der WLAN-Strahlung befürchtet

Lehrer wollen keine WLAN-Technologie in Schulen

Die wachsende Zahl an WLAN-Anbindungen hat in Großbritannien eine breite öffentliche Diskussion über mögliche gesundheitsschädliche Nebenwirkungen der kabellosen Internettechnologie ausgelöst. Wie die Zeitung Daily Mail berichtet, formt sich vor allem in den Reihen der britischen Lehrerschaft zunehmender Widerstand gegen den Einsatz der WLAN-Technologie an Schulen.

Ausschlaggebend für die wachsende Besorgnis sei nicht zuletzt auch eine Reihe von erst kürzlich veröffentlichten Studien, die auf die besonderen Gesundheitsrisiken der drahtlosen Übertragungsmethode hinweisen. So soll ihre Verwendung unter anderem für Symptome wie Konzentrationsverlust, Ermüdungserscheinungen, eingeschränktes Erinnerungsvermögen oder Kopfschmerzen verantwortlich sein.

"Durch den Ansturm auf die Installation von kabellosen Computernetzwerken in Schulen wird die Gesundheit der Kinder unnötig aufs Spiel gesetzt", erklärt Philip Parkin, Generalsekretär der britischen Lehrervereinigung Voice. Bis zu dem Zeitpunkt, da eine vollständige Untersuchung die tatsächlichen Auswirkungen von WLAN auf den menschlichen Organismus klären könnte, täten Schulen daher gut daran, auf eine Verwendung der Technologie zu verzichten. "Eine ganze Generation von Kindern wird hier im Grunde als Versuchskaninchen für ein groß angelegtes Experiment missbraucht", kritisiert Parkin. Der Voice-Generalsekretär habe die Befürchtung, dass die von WLAN-Geräten abgesonderte elektromagnetische Strahlung das Nervensystem, das sich bei Kindern noch in der Entwicklung befindet, schädigen könnte. Ohne eine entsprechende Untersuchung der Langzeitwirkung der austretenden Strahlung dürften keine weiteren kabellosen Internetverbindungen an Schulen installiert werden, fordert Parkin.

"Zum Thema WLAN-Internet und potenzielle Gesundheitsrisiken gibt es bislang noch keine ausreichend greifbaren Studienergebnisse", stellt Gerd Oberfeld, Umweltmediziner beim Amt der Salzburger Landesregierung, im Gespräch mit pressetext fest. Dennoch liege eine schlüssige Evidenz vor, die nahelegt, dass WLAN-Anbindungen aus gesundheitlichen Gründen auf ein unbedingt notwendiges Maß reduziert werden sollten. "Der Strahlungspegel von WLAN ist unstrittig. Er liegt in der Regel zwischen 100 und 1000 Mikrowatt pro Quadratmeter", betont Oberfeld. Kopfschmerzen würden etwa ab einem Wert von 500 Mikrowatt pro Quadratmeter häufiger auftreten. Erschwerend hinzu komme weiter die Tatsache, dass WLAN-Strahlung einen relativ hohen niederfrequenten Strahlungsanteil aufweise, der biologisch gesehen besonders aktiv sei.

Dass in Großbritannien die Lehrerschaft einen vorsichtigeren Umgang mit der WLAN-Technologie an Schulen fordert, ist für Oberfeld durchaus verständlich. "Auch in Österreich nehmen wir die Bedenken in diesem Zusammenhang sehr ernst", stellt er klar. Man habe etwa festgestellt, dass ein WLAN-Access-Point in einem Klassenzimmer, auch wenn er sich in der hintersten Ecke des Raumes befindet, aufgrund von Reflexionen an den Wänden immer noch Strahlung im Ausmaß von rund 100 Mikrowatt pro Quadratmeter absondere. "In Salzburg gibt es deshalb einen eigenen Landtagsbeschluss, durch den WLAN an Schulen aufgrund von Sicherheits- und Gesundheitsbedenken nur sehr zurückhaltend eingesetzt werden soll", so Oberfeld abschließend. (pte/hal)