Achtung, Luftblase!

Lebensläufe tunen ist gefährlich

Schwächen begründen statt verschweigen

Darum rät Personalexpertin Zimmer-Wagner: "Jeder Bewerber sollte daran denken, dass seine Daten überprüft werden. Manche Firmen stellen dafür eigens Rechercheure an. Schwächen wegzuretuschieren ist gefährlich. Besser ist es, nachvollziehbar zu begründen, weshalb eine Berufsstation nicht so erfolgreich verlaufen ist."

Birgit Zimmer-Wagner, Bewerber Consult: "Wer den Lebenslauf aufbläst, riskiert die Kündigung."
Birgit Zimmer-Wagner, Bewerber Consult: "Wer den Lebenslauf aufbläst, riskiert die Kündigung."
Foto: Bewerber Consult

Inzwischen sei es keine Schande mehr und fast normal, zwischendurch einen Hänger zu haben oder kurzzeitig arbeitslos zu sein. Hellhörig werden Personaler dann, wenn Lebenslauf und Bewerbung zu perfekt erscheinen.

Auch Elly Schneider bekam die Folgen ihres "Lebenslauftunings" zu spüren: Ihr aktueller Arbeitgeber legte ihr nahe, sich umzuorientieren: "Sie sind ja für höhere Aufgaben geboren, das können wir Ihnen nicht bieten, da müssen Sie sich außerhalb unseres Hauses umschauen". Zeit hatte sie nur bis zum nächsten Mitarbeitergespräch in sechs Monaten: "Wenn ich bis dahin nichts habe, bin ich jobmäßig abgeschmiert", so Schneider.

Dazu Zimmer-Wagners Fazit: "Wer aufpimpt und aufbläst, riskiert die Kündigung oder den Bruch der Karriere. Daher kann der Rat nur lauten: Nachweisbare Stärken vermarkten ohne Schwächen zu verschweigen. Wer aus einer Schwäche lernt, sei es eine Kündigung oder ein Wechsel des Studienfachs, hat Selbstkritik und Lösungskompetenz bewiesen."

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche. (cvi)