OLED ab 2009 Milliardengeschäft

LCD-Forschung: Flüssigkristalle für jede Anwendung

Flüssigkristalle für jede Anwendung

"Erst als in Japan die ersten Flüssigkeitskristalle in monochromen Displays von Taschenrechnern und Armbanduhren auftauchten, war plötzlich klar, was man mit den Substanzen alles anfangen könnte", beschreibt Geelhaar die Aufbruchstimmung in dieser Zeit. Danach hat es immerhin noch rund 20 Jahre gedauert bis es Merck geschafft hatte, sich in dem neuen Markt durchzusetzen.

Ein wirtschaftlicher Erfolg wurden die Flüssigkristalle in den 80ern. Sie wurden Bestandteil von immer mehr Produkten. Inzwischen findet man sie nicht nur in Handys, PC-Bildschirmen und Notebooks, sondern auch in Anzeigen von elektronischem Spielzeug ebenso wie in Navigationssystemen, in Fernsehern oder Kontrollanzeigen großer Industrieanlagen. Dabei haben sie unterschiedliche Eigenschaften. Während man beim Geldautomaten in seiner Bank froh ist, dass der Nebenmann nicht aufs Display schauen kann, soll das Fernsehbild möglichst von vielen verschiedenen Sitzpositionen aus einsehbar sein. "Jede dieser Anwendungen erfordert besondere Anzeigen und entsprechend speziell zusammengesetzte Flüssigkristall-Mischungen", sagt der Forschungschef.

Ein besonderer Entwicklungssprung gelang den Merck-Forschern Anfang 2000. Sie entdeckten eine komplett neue Generation von Flüssigkristallen, mit denen erstmals auch Displays für schnelle, bewegte Fernsehbilder hergestellt werden konnten. "Das war der Durchbruch für den Flachbildschirm bei Fernsehern", sagt Geelhaar. Inzwischen besitzen weltweit 50 Millionen Haushalte einen dieser neuen, schicken und superflachen LCD-TVs - und es werden immer mehr: In zwei Jahren sollen es bereits über 100 Millionen sein.