Heutige Systeme meist proprietär

Langzeitarchivierung: Offene Systeme als Ausweg

Im Rahmen Veranstaltung hat Sun seine aktuellen Ansätze und Pläne zur Langzeitarchivierung vorgestellt. Die langfristige Speicherung von Daten ist für Unternehmen unter anderem aus rechtlichen Gründen von hoher Bedeutung, doch technisch aufwendig

Sun sieht offene Systeme als Ausweg für einfachere Datenarchivierung. Gemeinsam mit dem strategischen Partner LSI Logic wurde auch auf die Vorteile der Speichervirtualisierung eingegangen, die eine effizientere Verwaltung und höhere Datenverfügbarkeit in Aussicht stellt. Die langfristige Archivierung von Daten in Unternehmen kann sich über sehr lange Zeiträume erstrecken. In einer Studie der Storage Networking Industry Association im Jahr 2007 gaben über achtzig Prozent der Befragten an, Daten über 50 Jahre oder länger speichern zu müssen, mehr als die Hälfte sprach von einem "permanenten" Speicherbedarf. "Regulatorien und rechtliche Aspekte sind ein Grund dafür", hält Nicholas Baldwin, Sun Senior Manager Storage Practices, gegenüber pressetext fest. Obwohl oft juristisch erforderlich, ist eine Langzeitarchivierung problematisch. Sowohl die physischen Medien als auch die logischen Formate müssen zyklisch erneuert werden, um eine Lesbarkeit zu gewährleisten. "Heutige Archivsysteme sind meist sehr proprietär", meint Baldwin. Sowohl hard- als auch softwareseitig sei oft eine hohe Abhängigkeit von Herstellern gegeben.

Ein Ansatz von Sun, der Abhilfe schaffen soll, sind offene Speichersysteme. Ein erklärtes Ziel des Unternehmens, so Baldwin, sei es, das offene Solaris als Storage-Betriebssystem zu etablieren, das unabhängig von den physischen Systemen funktioniert. Es könnte mit Hardware beispielsweise von Sun, HP oder IBM genutzt werden, sowohl auf Sparc-Architekturen als auch mit Intel- oder AMD-Prozessoren. Auch die Software von Suns "Honeycomb" steht unter offener Lizenz. Die integrierte Server-Storage-Lösung bezeichnet Baldwin als ein objektorientiertes Archivierungssystem der dritten Generation. Es erlaubt eine Archivierung mit Objekt-ID und umfangreichen Metadaten. In Zukunft soll es auch ein Data-Management im Storage-System - beispielsweise für die Formatmigration - ermöglichen, betont Baldwin. Die Skalierbarkeit bis in den Petabyte-Bereich sei ebenfalls sehr gut.

Ein Ansatz für den besseren Umgang mit Daten im laufenden Betrieb ist die Speichervirtualisierung. "Es geht darum, mit einfachen Methoden die Verfügbarkeit zu steigern", beschreibt Baldwin. Sun kooperiert hier mit LSI Logic, einem Unternehmen, das auch mit vielen anderen großen Herstellern zusammenarbeitet. LSIs speichernetzwerkbasierter StoreAge Storage Virtualization Manager stelle eine einfache Konsolidierung von eigentlich nicht kompatiblen Speichersystemen verschiedener Anbieter und unterschiedlicher Klassen in Aussicht, so Christian Groll, LSI Software Business Sales Manager Central Europe. Gleichzeitig werde eine hohe Verfügbarkeit von Daten durch automatisches Failover erreicht. Trotz offensichtlicher Vorteile werde Speichervirtualisierung bislang nur von wenigen Kunden und nur selten wirklich umfassend genutzt, so Groll. (pte/mje)