Rückblick

Kundenfrust und Erfindergeist - von Höhe und Tiefen der SAP

SAP ist der einzige deutsche IT-Anbieter von Weltrang. Seit dem steilen Aufstieg in den 90iger Jahren halten sich die Walldorfer in der Weltspitze, weil sie aus Rückschlägen gelernt und es geschickt verstanden, ihre heimische Innovationskraft mit internationalen Expansionsdrang zu verknüpfen.
1996 war Bill Gates (Mitte) zu Gast bei den SAP-Granden Klaus Tschira (links) und Hennig Kagermann.
1996 war Bill Gates (Mitte) zu Gast bei den SAP-Granden Klaus Tschira (links) und Hennig Kagermann.
Foto: SAP

Anfang Juni startet in Orlando die SAP-Hausmesse "Saphire", erstmals seit vielen Jahren ohne SAPs technischen Vordenker Vishal Sikka. In der Vergangenheit war die Veranstaltung häufig Anlass, die künftige Produkt- und Unternehmensstrategie Kunden, Partnern und Mitarbeitern zu erläutern. Dafür fehlt in diesem Jahr mit Sikka eine wichtige Identifikationsfigur.

Der Abschied des Technikchefs Sikka ist auch deshalb bedeutend, weil er für das wichtigste Zukunftsprojekt der SAP steht: Die Ausrichtung des Portfolios an der in-Memory-Datenbank HANA. Sie soll in den kommenden Monaten und Jahren zur einer Plattform weiterentwickelt werden, die das Zeug hat, sämtliche SAP-Applikation in die Cloud zu hieven.

HANA zeigt aber auch, wie sich SAP mit Innovationen aus Krisen befreien kann. Die in-Memory-Datenbank entstand zu einer Zeit, in der SAP in wirtschaftliche Schwierigkeiten und enormer Kundenkritik stand.

Inwiefern es der SAP tatsächlich gelingen wird, auf dieser Basis das eigene Geschäftsmodell den aktuellen, von Cloud Computing, Mobility und Analytics geprägten Erfordernissen der digitalen Neuzeit auszurichten, bleibt abzuwarten. Der Blick in unserer Bilderstrecke zeigt auf jeden Fall den steilen Aufstieg eines Unternehmens, das sich in seiner über vierzigjährigen Geschichte schon des Öfteren neu orientieren musste. (jha)