Kaufberatung B2B-Projektoren

Kriterien für Business-Beamer Teil 1: Die Technik

DLP versus (3)LCD

Der 3LCD-Projektor Epson PowerLight Pro z11000WNL
Der 3LCD-Projektor Epson PowerLight Pro z11000WNL
Foto: Epson

LCD oder 3LCD und DLP halten sich mit jeweils etwa 48 Prozent Marktanteilen ungefähr die Waage. Beide haben grundsätzlich ihre Vor- und Nachteile, wobei letztere im Laufe der Zeit aber mehr oder weniger abgelegt. Daher sei hier nur ein kurzer Ausflug in die Technikwelt erlaubt.

Während sich die Crème de la crème der Hersteller lange Zeit um das japanisch dominierte LCD-Lager mit Epson als Technologieführer scharte (Sony baut die kleinen Panels nur für sich), ist im Laufe der Zeit die DLP-Front rund um Texas Instruments (TI) immer mehr erstarkt. Und damit ging die Marktführung in vielen Ländern an taiwanische Unternehmen wie Acer, BenQ und Coretronic mit Optoma als Aushängeschild, weil sie mit DLP scheinbar rechtzeitig aufs richtige Pferd gesetzt haben.

Das sehen die 3LCD-Anhänger mit dem Weltmarktführer Epson als Zugpferd selbstredend anders. Und natürlich lassen bis heute beide Lager auch nichts unversucht, die jeweils andere Technik schlecht zu machen, wobei sie mitunter tief in die Mottenkiste greifen. Doch wie gesagt, sind beide Technologien mittlerweile ihren Kinderschuhen entwachsen und stark verbessert worden.

DLP-Beamer mit einem DMD-Chip (Mikrospiegel) und 3-Segment-Farbrad haben früher oft ein individuell unterschiedlich stark wahrnehmbares Flimmern beziehungsweise einen Regenbogeneffekt erzeugt und hatten auch Probleme mit der Farbdarstellung. Das ging soweit, dass große Unternehmen sehr zur Freude der DLP-Gegner ihre Farben nicht mehr wiedererkannt haben und Toshiba zum Beispiel vor Jahren nach dem groß angekündigten Ausstieg wieder zu LCD zurückrudern musste. Durch zusätzliche Farbsegmente auf dem sich schnell drehenden Farbrad oder durch die 3-DMD-Chip-Technik, die gar kein Farbrad benötigt, ist die Farbtreue deutlich verbessert worden. Dessen ungeachtet haben 1-Chip-DLP-Beamer mitunter Bestnoten bei der Farbdarstellung erzielt.

Die transmissiv arbeitende 3LCD-Technik stand lange in der Kritik, dass die Geräte zu wenig lichtstark waren, das blaue Panel und somit die Farben insgesamt zu schnell verblassten, der Schwarzwert wegen des anhaltenden Restlichts eher dürftig war, die Lampenlebensdauer ebenfalls und das Bild insgesamt zu pixelig. Aber gerade für den Heimkinobereich haben Epson und Sony hier deutlich nachgelegt, so dass LCD-Beamer den DLP-Vettern in punkto Auflösung und Schwarzwert heute durchaus das Wasser reichen können. Epson verweist stolz auf die höchste Farbhelligkeit am Markt. In Kombination mit Laser als Lichtquelle erreichen LCD-Projektoren wie gesagt auch insgesamt sehr hohe Lichtwerte.

Die LCoS-Technologie erlaubt eine sehr kleine Bauweise.
Die LCoS-Technologie erlaubt eine sehr kleine Bauweise.
Foto: Canon

Um das Technologie-Thema abzuschließen, sei noch auf LCoS (Liquid Crystal on Silicon) verwiesen, die eine sehr kleine Bauweise erlaubt und daher von Aiptek unter anderem auch bei Pico-Projektoren mit LED-Lichtquelle eingesetzt werden. Von JVC in Abwandlung D-Ila, von Sony SXRD genannt, verbinden die reflektierenden statt transmissiven LCD-Panels die Vorzüge der beiden führenden Technologien und gilt LCoS daher als überlegen, aber auch als relativ teuer, was wohl auch den geringen Marktanteil erklärt. Dabei gehörten LCoS-Projektoren zu den ersten mit 4K- oder vierfacher HD-Auflösung, ein Trend, der nicht nur im Heimkino begeistert, sondern auch Business-Anwendungen findet.