KPN will UMTS-Netz von MobilCom kaufen

E-Plus hat demnach laut "Financial Times Deutschland" (FTD) bis zum 30. April ein Vorkaufsrecht für die Antennen-Standorte und die bereits installierte UMTS-Funktechnik von MobilCom. Die UMTS-Netzanlagen hatten MobilCom rund eine Milliarde Euro gekostet; der Verkaufspreis dürfte jedoch deutlich geringer ausfallen. MobilCom musste sich nach einem Finanzierungsstreit mit Großaktionär France Telecom von seinen UMTS-Plänen verabschieden.

Die breite kommerzielle Nutzung des UMTS-Netzes von E-Plus solle im ersten Quartal 2004 beginnen, teilte KPN mit. Wie vorgeschrieben werde das Netz bis Ende 2003 mehr als 25 Prozent der Bevölkerung erfassen. Insgesamt will KPN bis Ende 2005 für den Aufbau seines UMTS-Netzes in Europa 1,4 Milliarden Euro ausgeben.

KPN gab am heutigen Montag auch die Geschäftszahlen seiner Tochter E-Plus bekannt. Demnach konnte das Unternehmen im vierten Quartal 2002 den Kundenrückgang stoppen. Mit knapp 7,27 Millionen Kunden Ende 2002 verzeichnete E-Plus einen Zuwachs von 235.000 gegenüber dem 30. September. Im Gesamtjahr allerdings sei die Kundenzahl um 212.000 gesunken, teilte KPN mit. Der Umsatz von E-Plus stieg 2002 um gut 26 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verdoppelte sich fast von 337 auf 643 Millionen Euro.

Wenig ermutigend ist ein Blick auf die Kundenzahlen des Multimedia-Dienstes i-mode. Gerade einmal 123.000 User nutzen den Dienst, der als Test für UMTS-Angebote gilt. Noch beim Start vor einem Jahr auf der "CeBIT 2002" peilte E-Plus binnen eines Jahres 400.000 bis 600.000 Kunden an. Ausführliche Informationen bietet der Report i-mode: UMTS im Kleinformat. (Jürgen Mauerer/mec)