Kostenpflichtige E-Mails: AOL und Yahoo erfinden Briefmarke neu
AOL und Yahoo, zwei der größten Mail-Provider weltweit, wollen ein System einführen, bei dem Unternehmen bezahlen, um ihre E-Mails direkt in den Posteingang des Empfängers zu schicken. Die Absender könnten dabei ihre Post nur an Empfänger schicken, die ausdrücklich zugestimmt hätten, von einer dieser Adressen E-Mails zu bekommen. Andernfalls landen die E-Mails im Spam-Ordner oder werden blockiert. Das berichtet die New York Times.
AOL und Yahoo wollen so Junk-Mails reduzieren und Kriminellen, die Phishing-Mails verschicken, das Handwerk legen. Wird das System von einer breiten Masse akzeptiert, würde das den beiden Internet-Riesen Einkünfte in Millionenhöhe bringen. Zwar wollen AOL und Yahoo auch weiterhin Mails versenden, deren Absender nicht bezahlt haben, diese sollen aber speziell gekennzeichnet werden. Die E-Mails mit "Briefmarke" sollen direkt im Posteingang landen, ohne Umweg über Spam-Filter. AOL und Yahoo wollen das System nicht nur bei Massen-Mails, sondern besonders bei Online-Shopping oder der Online-Buchung von Flügen einsetzen.
Kritiker befürchten, dass die Mail-Provider ihre Kunden und auch die Firmen, die E-Mails legal verschicken, vor den Kopf stoßen werden. "Wenn zum Beispiel AOL-User eine Mail nicht bekommen oder es ungewollt im Junk-Ordner landet, werden sie sich bei dem Absender beschweren, der ihnen mitteilen wird, dass die Schuld bei AOL liegt", meint Richi Jennings, Analyst bei Ferris Research, gegenüber der New York Times. Es würden sicherlich nicht alle Unternehmen auf das kostenpflichtige System umsteigen, meint Jennings, die elektronische "Briefmarke" würde damit ein System von verschiedenen Mail-Klassen schaffen. (uka)
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