Kostenlos: Microsoft Reader für E-Books

Microsoft bietet jetzt die E-Book-Software Microsoft Reader für Notebooks und PCs auf seiner Webseite zum kostenlosen Download an. Damit können alle Windows-Nutzer ab Windows 95 elektronische Bücher lesen. Um die notwendigen Inhalte bereitstellen zu können, kooperiert Microsoft mit dem US-Buchhändler Barnes & Noble.

Die Kunden können im neuen E-Book-Store des Buchhändlers aus etwa 2000 Titeln wählen und diese herunterladen. Gelesen werden die Bücher mit dem Microsoft-Reader 1.5, der auch einen direkten Zugang zur Webseite von Barnes&Noble.com ermöglicht. Eine frühere Version der Software wurde bereits mit den auf Windows CE basierenden Pocket PCs ausgeliefert.

Basis des Microsoft Readers ist die ClearType-Technik, mit der sich die Lesbarkeit von Texten auf LC-Displays erheblich verbessert wird. Bei ClearType handelt es sich um eine Art Anti-Aliasing, das die speziellen Eigenschaften der Displays ausnutzt. Statt wie bisher, die Farbe der umgebenden Pixel zu verändern, geht ClearType in den Sub-Pixel-Bereich und verändert die Helligkeit der einzelnen Farbkanäle. In der Praxis scheinen dadurch die Kanten der Buchstaben leicht in Braun-Töne zu verschwimmen. Insgesamt wirken die einzelnen Buchstaben auch bei kleinen Schriftgrößen wesentlich homogener als mit herkömmlichem Anti-Aliasing.

Zum Start des Microsoft Readers bietet unter anderem der Verlag Simon & Schuster digitale Bücher an. Dazu gehören auch Werke von Bestsellerautoren wie Stephen Ambrose, Jackie Collins oder Jerry Stiller. Simon & Schuster plant zudem, eine nur als E-Book erhältliche Serie von fünf Star-Trek-Romanen zu publizieren. Auch die Verlage Time Warner Books und Random House verkaufen ihre E-Book-Titel bei Barnes & Noble.com.

Neben dem Microsoft Reader 1.5 bietet der Softwareriese aus Redmond auf seiner Webseite auch ein Plug-in für Word 2000 an, mit dem sich Dokumente im Format des Readers abspeichern lassen. Microsofts Offensive auf dem E-Book-Markt dürfte die Erfolgschancen der elektronischen Bücher verbessern und eventuell auch auf Deutschland ausstrahlen. Dort gibt es beispielsweise schon Lesegeräte wie das Rocket eBook von NuvoMedia. Allerdings sind bis jetzt nur wenige Verlage bereit, ihre Bücher in digitaler Form anzubieten. (jma)