Korea entwickelt Nano-Verbindungen aus Silber

Einem Bericht der Tageszeitung "Korea Times" zufolge haben Wissenschaftler der Pohang-Universität die bisher dünnsten monokristallinen Silberdrähte der Welt hergestellt. Diese Nano-Verbindungen könnten zahlreiche Probleme der Mikro- und Nano-Elektronik lösen.

Die Suche nach immer kleineren Verbindungen von Schaltkreisen ist eines der Kernprobleme moderner Halbleiterentwicklungen. So betonte beispielsweise Intel auf seiner Entwicklerkonferenz in der letzten Woche die Notwendigkeit von immer kürzeren Bonding-Drähten, die das Die einer CPU mit den Prozessor-Beinchen verbinden. Diese kürzeren Bondings seien einer der Gründe für den Wechsel vom Socket 423 zum Socket 478 beim Pentium 4 gewesen.

Für CPU-Bondings kommen die laut dem Bericht der "Korea Times" an der Pohang-Universität hergestellten Drähte aber nicht in Frage - mit 0,4 Nanometern sind sie eher für die direkte Verbindung von Schaltungen geeignet. Zum Vergleich: Die kleinsten derzeit in Serie gefertigten Leiterbahnen auf einem Chip sind 70 Nanometer breit. Ein menschliches Haar dagegen hat einen Durchmesser von rund 100.000 Nanometern.

Die Nano-Drähte bestehen aus monokristallinem Silber und wurden in entsprechend dünnen Röhren gezogen. Bisher waren derart dünne Drähte nur im Hochvakuum stabil, die koreanische Entwicklung soll aber auch Raumluft aushalten.

Besonders stolz ist das Entwicklungsteam um Professor Kim Kwang-Soo der "Korea Times" zufolge auf die internationale Anerkennung der Erfindung. So soll die Oktober-Ausgabe des Magazins Science &nbsp über die koreanischen Nano-Drähte als Titelgeschichte berichten. (nie)