Xeon E5-2640, E5-2660 und E5-2690

Konkurrenz chancenlos - Intel Xeon E5-2600 Serie im Test

Socket R, DDR3-1600 und Turbo 2.0

Mit der Einführung der Xeon-E5-2600-Serie verabschiedet sich Intel auch von der bisherigen 2-Sockel-Plattform des Xeon 5600 mit seinem Sockel LGA1366. Der neue Socket R der 2600er Xeons nutzt 2011 Kontaktflächen. Bei Desktop-PCs ist das entsprechende Pendant der Sockel LGA2011 der Core-i7-3000-Serie.

Kräftig aufgebohrt hat Intel die Kommunikation zwischen den Xeons. Zum einen arbeitet das verwendete QuickPath-Interface mit bis zu 8,0 statt maximal 6,4 GT/s. Außerdem sind nun zwei QuickPath-Schnittstellen zwischen zwei Xeon E5-2600. Der Datentransfer zum Chipsatz C600 der Xeon-E5-Romley-EP-Plattform übernimmt ein DMI2-Interface (basiert auf PCI Express Gen2) mit einer Bandbreite von 5 GT/s. Der C600-Chipsatz (Platform Controller Hub PCH) zeichnet für die Storage- und I/O-Anbindung verantwortlich. Neben vier SATA 3 Gb/s und zwei SATA 6 Gb/s sowie SAS-Ports stehen nochmals acht PCIe-2.0-Lanes zur Verfügung. Neben dem Anschluss eines TPM-1.2-Chips gibt es beim C600 noch einen SM Bus 2.0 sowie 14 USB-2.0-Ports.

Beim Xeon E5-2600 integriert Intel einen Speicher-Controller mit vier DDR3-Channels. Während der Xeon-5600-Serie mit Triple-Channel-Interface maximal DDR3-DIMMs mit 1333 MHz unterstützt, ermöglichen die 2600er Xeons Geschwindigkeiten von bis zu 1600 MHz. Pro Channel lassen sich maximal drei DIMMs ansteuern, bei zwei Modulen sogar mit voller Geschwindigkeit von 1600 MHz, beim dritten DIMM schaltet der Controller auf 1333 MHz zurück. Neben ungepufferten und gepufferten DIMMs sowie 1,35-V-Low-Voltage-Modulen können die Xeon-E5-2600-CPUs auch LRDIMMs ansteuern. Diese "Load-Reduced DIMMs" bieten pro Speicherriegel deutlich mehr Kapazität als normale DIMMs.

Turbo 2.0: Die Xeon-E5-2600-CPUs können die Taktfrequenz je nach Auslastung unterschiedlich erhöhen (beispielsweise +5 bedeutet zusätzliche 500 MHz).
Turbo 2.0: Die Xeon-E5-2600-CPUs können die Taktfrequenz je nach Auslastung unterschiedlich erhöhen (beispielsweise +5 bedeutet zusätzliche 500 MHz).
Foto: Intel

Mit Turbo 2.0 können die Xeon-E5-2600-CPUs für kurze Zeit kontrolliert über der spezifizierten TDP arbeiten. Die Zeitspanne hängt von den thermischen Bedingungen und dem Energiebedarf des Workloads ab, sie kann sich typischerweise zehn bis 30 Sekunden dauern. In dieser Zeit kann der Xeon rund 20 Prozent über dem spezifizierten TDP-Wert arbeiten. Ein Xeon E5-2690 mit 135 Watt TDP kann laut Intel durch Turbo 2.0 somit kurzfristig mit bis zu 162 Watt betrieben werden. Durch diesen Boost sind Intel zufolge bis zu 12 Prozent mehr Performance möglich. Danach wird je nach verbauter Kühlung ein Zeitfenster gewartet, bis die Temperatur wieder auf "Normalmaß" zurückgeht, bevor der nächste Boost zur Verfügung steht.

Wird nur ein Kern beim Topmodell Xeon E5-2690 belastet, so sind durch Turbo 2.0 bis zu neun zusätzliche Speed-Bins (1 Bin = 100 MHz) möglich. Bei einer Grundtaktfrequenz von 2,9 GHz taktet ein Kern somit mit bis zu 3,8 GHz (9 x 100 MHz = 0,9 GHz). Sind alle acht Kerne des Xeon E5-2690 unter Last, so können diese mit bis zu vier zusätzlichen Speed-Bins arbeiten. Diese 400 MHz ergeben rund 3,3 GHz.