Komplettsystem aus einem Guss

Business Communications Manager

Mit dem BCM bietet Nortel Networks ein so genanntes Office-in-a-Box-System an, bei dem eine Kombination von Sprach- und Datenlösungen sowie leistungsstarke Applikationen in einem Chassis implementiert sind. Der BCM ist ein 19-Zoll-Gerät, dem als Basis ein gekapseltes Windows-NT-System dient. Eine wichtige zusätzliche Ressource ist die "Media Service Card", die für Rufverarbeitung, Sprachkompression und weitere Funktionalitäten verantwortlich ist. Die Karte ist mit einem eigenem Echtzeit-Betriebssystem, Speicher sowie separater Rechenleistung ausgestattet. Sie erhöht die Verfügbarkeit der Sprachanwendungen, weil das Teilsystem unabhängig von Windows läuft.

Der BCM ermöglicht über Module den Betrieb von bis zu 60 IP- und 32 digitalen System-Telefonapparaten sowie DECT-Funkzellensystemen. Analoge Komponenten wie Faxgeräte sind über einen Adapter an den digitalen Ports nutzbar.

Das System stellt maximal 36 BRI- oder 3 PRI-ISDN-Schnittstellen für Sprachverbindungen zum öffentlichen Netz zur Verfügung. Darüber hinaus kann ein anderer Typ von ISDN-Karten für Datenverbindungen eingebaut werden, sodass der BCM gleichzeitig auch als Remote-Access-Router agiert, der PPP (Point-to-Point Protocol) versteht. Zudem ist ein Frame-Relay-Modul erhältlich. Damit geht der BCM weit über normale Anforderungen an eine TK-Anlage hinaus.

Als Anlagen-Sprachsignalisierungsprotokoll setzt der Hersteller die Eigenentwicklung "UNISTIM" ein. Demnächst soll sich auch H.323 nutzen lassen. Neben G.711 ist auch die Sprachkompression mit G.729 und G.723 nutzbar.

Der BCM integriert Anwendungen wie Call-Center-Lösungen, Unified Messaging sowie zahlreiche Netzwerkdienste, unter anderem Router und Firewall sowie DHCP-Server. In Windows-Netzen kann der BCM die Rolle des primären Domänen-Controllers übernehmen. Viele Funktionen sind standardmäßig verfügbar. Die Call-Center- und Unified-Messaging-Applikationen werden mittels kostenpflichtiger Key-Codes freigegeben.

Das VoIP-Netzwerk lässt sich von einem Client aus über einen üblichen Web-Browser konfigurieren und verwalten. Die Oberfläche hat eine klare übersichtliche Gliederung und bietet viele Funktionen. Als Hilfe ist eine PDF-Datei hinterlegt. Das GUI war beim Testsystem in englischer Sprache vorhanden. Laut Hersteller ist mittlerweile eine deutsche Version erhältlich. Ein Expansion-Chassis kann durch Stacking weitere sechs Module bereitstellen.