Kommunikation in KMU-Netzwerk sichtbar gemacht

Informatiker der TU Chemnitz haben eine Methode zur Modellierung von Kommunikations- und Koordinationsprozessen (Me2Ko) in KMU-Netzwerken entwickelt.

„Eine der Hauptursachen für das Scheitern von Unternehmensnetzwerken ist heute die mangelhafte Kommunikation“, sagt Prof. Dr. Egon Müller von der TU Chemnitz. „Um das Übel an der Wurzel zu packen, müsste man Kommunikations- und Koordinationsprozesse analysieren und modellieren können. Dies war jedoch mit den herkömmlichen Modellierungsmethoden und -werkzeugen nicht möglich. Die zu betrachtenden Prozesse sind schwach strukturiert und lassen sich nur schwer formalisieren“, so Müller.

"Kommunikationsdetektive" wie Sherlock Holmes und Dr. Watson: Die Chemnitzer Wissenschaftler Jens Schütze und Heiko Baum (v.l.) analysieren akribisch die Kommunikation in KMU-Netzwerken. Foto: Mario Steinebach
"Kommunikationsdetektive" wie Sherlock Holmes und Dr. Watson: Die Chemnitzer Wissenschaftler Jens Schütze und Heiko Baum (v.l.) analysieren akribisch die Kommunikation in KMU-Netzwerken. Foto: Mario Steinebach
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Die Wissenschaftler der TU Chemnitz haben es nun eigenem Bekunden zufolge erstmals geschafft, derartige Prozesse grafisch darzustellen. Gemeinsam mit ihrem Industriepartner SIGMA Chemnitz GmbH analysierten sie am Beispiel konkreter Unternehmensnetzwerke die Kommunikationsbeziehungen zwischen verschiedenen Akteuren. „Wie Detektive haben wir ganz genau hingeschaut und hingehört und konnten den Netzwerkmanagern aufzeigen, wo sich Schwachstellen auf der Kommunikationsebene befinden“, berichtet Projekt-Mitarbeiter Heiko Baum.

Die an der TU Chemnitz entwickelte Methode könne zudem für die Analyse von sozialen Strukturen oder der Teamkultur im Bereich des Personalmanagements angewendet werden. Hierzu wurde ein Softwareprototyp entwickelt, in dem die entwickelte Methode implementiert ist. „Der Clou dieser Software besteht darin, dass sie Veränderungen und Erweiterungen der Elemente, welche die Kommunikationsbeziehungen darstellen, zulässt. Dieses Meta-Modellierungswerkzeug erlaubt nicht nur die grafische Umsetzung der Me2Ko-Methode. Sie ist zudem so flexibel, dass damit prinzipiell jede grafische Modellierungssprache abgebildet werden kann“, versichert Baum.

Das Projekt wird inzwischen vom Bundesforschungsministerium gefördert. Die Forscher werden ihre Ergebnisse auf dem BMBF-Gemeinschaftsstand (Halle 9, Stand A40) auf der CeBIT präsentieren. (Detlef Scholz)

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