Knockout: Intel Xeon 5160 deklassiert AMD Opteron

Analyse Integer-Performance

Der Core-Prozessor Xeon 5160 „Woodcrest“ erreicht in allen Integer-Tests eine deutlich höhere Performance als der NetBurst-basierende Xeon 5080 „Dempsey“. In den Single-Thread-Tests von SPECint_base2000 profitiert Woodcrest zusätzlich von seinem Advanced Smart Cache: Arbeitet nur ein Core, so stehen ihm die vollen 4 MByte des gemeinsamen L2-Cache zur Verfügung.

Die Auswirkungen des großen L2-Cache sind bei der speicherintensiven Routing-Simulation 300.twolf gut zu erkennen. Der 3,0-GHz-Woodcrest arbeitet 75 Prozent schneller als der 3,73-GHz-Dempsey. Das Gros der benötigten Daten kann der Core-Prozessor im 4 MByte fassenden L2-Cache halten. Der NetBurst-Xeon puffert mit 2 MByte dagegen weniger Daten und muss auf den Hauptspeicher zurückgreifen – dies kostet Performance. Bei der Planungs-Software 181.mcf punktet der Xeon 5160 sogar mit 114 Prozent höherer Leistung.

Für die Komprimieranwendung 164.gzip reicht eine L2-Cache-Größe von 512 KByte dagegen bereits problemlos aus. Ein L2-Cache mit 2 oder 4 MByte sowie flinkerer Speicher nutzen hier nichts. Jetzt wird die „pure“ Integer-Performance des Woodcrest im Vergleich zum NetBurst-Dempsey deutlich: der Core-Prozessor rechnet 48 Prozent schneller.

Überwiegend im L1-Cache ablaufenden Raytracern wie der Anwendung 252.eon zeigen ein ähnliches Kräfteverhältnis. Der Xeon 5160 ist 50 Prozent flinker unterwegs als der Xeon 5080 – trotz geringerer Taktfrequenz. Das von Intel erklärte Ziel der Effizienzsteigerung bei der Core-Architektur lässt sich hier bestätigen. Auch AMDs Opteron-Prozessoren können mit ihrer ebenfalls effizienten Architektur in keinem der 12 Integer-Anwendungen mithalten. Anders sieht der Vergleich der Opterons mit den NetBurst-Dempsey aus. Beispielsweise beim Komprimierer 164.gzip – läuft im Cache ab – haben die Opterons trotz deutlich geringerer Taktfrequenz den Dempsey im Griff.