Klonen ohne Gentechnik

Tücken der Hardware

Die ideale Situation, überall die gleichen Rechner vorzufinden, wird meist nur in Schulungs- und Bildungszentren oder Universitäten gegeben sein und auch dort nur in einzelnen Seminarräumen. Wann immer PCs im Bundle gekauft werden, macht sich die identische Hardware beim "Klonen" positiv bemerkbar. In der Regel beschaffen Unternehmen aber Rechner dem Bedarf entsprechend kontinuierlich, wodurch sich automatisch eine Veränderung der Hardwarespezifkation ergibt. Werden andere Komponenten benutzt, sind nach der Aufspielung eines Images zu jeder neuen Komponente die entsprechenden Treiber nachträglich zu installieren. Dies ist bei Grafikkarten noch unproblematisch. Das Ganze wird bei unterschiedlichen Netzwerkkarten im Zusammenhang mit mehreren Netzwerkprotokollen schon wesentlich komplizierter. Beispielsweise "klammert" sich Windows 95 nur zu gerne an alte Einstellungen und zwingt den Systembetreuer, tief in die Trickkiste zu greifen, bis die Netzwerkkarte ordnungsgemäß eingefügt ist und alle notwendigen Protokolle an sie gebunden sind.

Wird nach dem Klonen beim ersten Start des PC ein anderer IDE-Controller nicht richtig erkannt, ist eine Windows-Neuinstallation über das installierte Image meist die schnellste Lösung. Beim Versuch, in der Systemsteuerung die "alte" Hardware zu entfernen und die "neue" hinzuzufügen, kommt es leicht zur Inflation der unbeliebten Ausrufezeichen im Gerätemanager. Nach zahlreichen Versuchen endeten solche Aktionen im Test fast immer in einem hoffnungslos "verkorksten" System. Die Neuinstallation über das "inkorrekte" Image ist also in diesem Fall wesentlich effizienter. Zu beachten ist, daß dazu vorher die Datei win.com gelöscht werden muß.

Wer das Klonen zum Installationsstandard erheben will, sollte in die EDV-Strategie daher auch Überlegungen einbeziehen, die Hardware bei möglichst vielen Systemen identisch zu halten. Beim Kauf neuer PCs läßt sich dies jedoch oft nicht realisieren, da die bisher verwendeten Komponenten meist nicht mehr lieferbar sind.

Wenig kritisch sind Attribute wie Prozessortakt oder Speichergröße. Vielmehr sollten die Rechner mit den problematischen IDE-Controllern, Netzwerk- und Grafikkarten auf dem gleichen Stand gehalten werden. Die Investitionen in diesen Standard dürften sich innerhalb kürzester Zeit durch einen geringeren Installations- und Supportaufwand amortisieren.