Pay-per-Click-Werbung mit Risiko

Klickbetrug im Internet nimmt zu

Online-Werbetreibende müssen sich zunehmend mit Klickbetrügern auseinandersetzen. Wie die New York Times informiert, hat sich die Situation im Zuge der Wirtschaftskrise in den vergangenen Monaten für die Online-Unternehmen dramatisch verschärft.

"Klickbetrug ist ein ernsthaftes Problem und wir versuchen angestrengt, dieses zu bekämpfen", sagt Isabel Sopoglian, Vice President Online-Marketing bei der Plattform Cars.com. Gerade in Zeiten der Rezession sei es wichtig für die Werbetreibenden, kein Geld zu verschwenden.

Laut Erhebungen von Click Forensics, vergeuden die Marketer mit so genannter Pay-per-Click-Werbung derzeit mehr Geld als je zuvor. In der Regel bezahlen die Werbetreibenden pro Klick auf ihre Anzeige beziehungsweise weiterführenden Link einen festgelegten Betrag an die jeweilige Suchmaschine, bei der sie ihre Werbung platziert haben. Bei Betrugsfällen werden die Werbeflächen manuell geklickt oder auch über spezielle Programme ein Klickvorgang simuliert, um die Abrechnungssysteme zu manipulieren. Nicht selten gehen konkurrierende Unternehmen so vor, um ihre Wettbewerber in Verruf zu bringen oder für diese zusätzliche Werbekosten zu verursachen.

Die zunehmende Zahl an Klickbetrügereien ist laut Experten relativ einfach zu erklären. Da Pay-per-Click für viele Unternehmen eine kostensparende Möglichkeit darstellt, ihre Produkte zu bewerben, greifen in wirtschaftlich schlechten Zeiten immer mehr darauf zurück. Parallel dazu steigt auch der Klickbetrug. In den USA war Pay-per-Click-Werbung im vergangenen Jahr der einzige Bereich der Internetwerbung, der deutlich zulegte. 2008 entfielen 57 Prozent des gesamten US-Onlinewerbemarktes auf dieses Segment. Suchmaschinenbetreiber wie Google versuchen zu beruhigen und sagen, das Problem sei unter Kontrolle. Laut Google machen betrügerische Klicks nur 0,02 Prozent der gesamten Onlineaktivität bei seinen AdWords-Angeboten aus.

Wenn der Suchmaschinenbetreiber und der Werbetreibende beide zu dem Schluss kommen, dass ein Klickbetrug vorliegt, bietet Google dem betroffenen Unternehmen als Entschädigung ein Guthaben an. "Wir arbeiten so hart wie immer daran, unsere Kunden vor Betrug zu schützen", so Shuman Ghosemajumder, Business Product Manager im Bereich Trust and Safety bei Google. Das Unternehmen bemühe sich zudem, die Möglichkeiten zum Aufspüren von Klickbetrügereien ständig zu verbessern. Im Jahr 2006 war Google mit einer 90-Millionen-Dollar-Klage konfrontiert gewesen, weil Werber sich darüber beschwerten, dass der Konzern keine angemessene Kompensation für Klickbetrügereien angeboten hatte. Auch damals versuchte Google zu beschwichtigen und führte ein transparenteres Statistiksystem ein. (pte/hal)