Wege aus der Speicherchipkrise

Kingston trotzt Speicherkrise mit NAND

Der US-amerikanische Spezialist von Speichermodulen und Speicherkarten, Kingston Technology, trotzt der globalen Preiskrise an den internationalen Computermärkten und erwartet im NAND-Flash-Segment für das laufende Geschäftsjahr ein 50-prozentiges Absatzwachstum.

So prognostiziert Scott Chen, Vizepräsident der Kingston-APAC-Business-Division, dass sich die lähmende Überangebotssituation im Markt schon bald entspannen und microSD-Karten-Verkäufe anziehen werden, berichtet das asiatische Branchenportal DigiTimes unter Berufung auf taiwanesische Industriekreise.

"Heute ist es für Speicherchip-Hersteller überlebenswichtig, parallel im NAND- wie DRAM-Geschäft tätig zu sein, um die entsprechenden Produktionskapazitäten je nach Marktlage flexibel umstellen zu können", sagt UniCredit-Analyst Günther Hollfelder im Gespräch mit pressetext. Der Experte gibt sich optimistisch über die Entwicklung im NAND-Segment, betont jedoch, dass dieser Bereich noch vor einem Jahr ins Trudeln geriet und der DRAM-Markt 2007 wiederum stark unter dem Überangebot zu leiden hatte. So sei es die falsche Unternehmensstrategie, nur auf ein Pferd zu setzen.

Mittelfristig gibt sich die gesamten Branche optimistisch, da das jährliche Wachstum um 35 Prozent auf fünf Mrd. Dollar ansteigen wird. Dazu trägt der Absatz mit NAND-Flash-Applikationen 1,3 Milliarden Dollar bei. Aufgrund der aktuellen Performance zeigt sich Chen jedoch zuversichtlich, nach Weltmarktführer SanDisk zum global zweiten NAND-Flash-Speicherchip-Hersteller aufzusteigen. Der Geschäftserfolg sei dabei zu großen Teilen von microSD-Karten bestimmt gewesen, die für 2007/2008 in der gestiegenen Nachfrage noch vor Secure-Digital- und USB-Speicher-Lösungen gesehen werden können.

Anlässlich eines Distributoren-Events hob Chen auch hervor, dass der Absatz mit microSD-Speicherkarten für Kingston mittlerweile rund 60 Prozent der gesamten NAND-Flash-Produktverkäufe in Taiwan ausmacht. Vor allem Handsets seien für den Speicherriesen nach wie vor der größte Wachstumstreiber, der dazu beitrage, dass sich Speicherkarten im Handel eher indirekt als direkt verstärkt an die Kundschaft bringen lassen. Aktuelle Zahlen von Marktforschungsinstituten gehen indes davon aus, dass Handsets bis 2010 rund 70 Prozent der gesamten NAND-Flash-Kapazität ausmachen werden.

Kingston kündigt vor dem Hintergrund der starken Nachfragesituation auch an, im NAND-Speicherchip-Segment mit attraktiven Preisen noch für November 2007 weiterhin wettbewerbsfähig bleiben zu wollen. Chen geht davon aus, dass sich der weltweite Anteil des Unternehmens bei microSD-Speicherkarten im laufenden Geschäftsjahr anteilig auf rund 30 Prozent belaufen wird. (pte/hal)