Keine Pause für Asterix & Co.

Eigentlich wollte der Comicverlag Egmont Ehapa nur seine IT-Systeme auslagern und vereinheitlichen lassen. Doch als das Medienunternehmen bei laufender Produktion von Stuttgart nach Berlin umzog, kamen auf den Outsourcing-Partner weit größere Herausforderungen zu.

Von: Ralph Girod, Philipp Steffen, Dr. Thomas Hafen

Wer Comics liebt, dem ist auch Egmont Ehapa ein Begriff. Neben vielen anderen sind hier Asterix, Lucky Luke und MickyMaus zu Hause. Wie in den meisten Verlagen arbeiten die Kreativen bei Egmont Ehapa mit "Macintosh"-Rechnern von Apple. Die Verwaltung nutzte dagegen vor der Vereinheitlichung Microsoft-Windows-PCs verschiedenster Art. Neben Clients von Markenherstellern wie Dell, Gateway oder Compaq standen No-Name-Geräte; zudem kamen unterschiedliche "Windows"-Systeme mit verschiedenen Service-Packs zum Einsatz.

Peter Wechsler, IT-Leiter des Ehapa Verlages, erinnert sich: "Als ich anfing, fand ich eine sehr heterogene Systemlandschaft vor. Als Folge des Gerätewirrwarrs und der mangelnden Dokumentation kam es immer häufiger zu Systemausfällen und zu Beschwerden der User."

Im Sommer 2000 traf das Management die Entscheidung, die IT-Infrastruktur mithilfe eines Outsourcing-Partners zu vereinheitlichen. "Wir konnten aufgrund des Systemchaos nicht mehr garantieren, dass unsere Produkte pünktlich erscheinen", sagt Wechsler, "der personelle Aufwand, der für Wartung und Betrieb der vorhandenen IT notwendig war, rechnete sich zudem nicht mehr." Außerdem wollte der Verlag für planbare Kosten im IT-Bereich sorgen und entschied sich deshalb für ein komplettes Outsourcing. Die Wahl des Partners fiel auf die Telekom-Tochter T-Systems, mit der Ehapa bereits im Bereich Enterprise Resource Planning (ERP) zusammenarbeitete. Aufgrund der guten Erfahrungen bei der Kooperation kam kein anderer Mitbewerber in Betracht. "Natürlich haben wir Kostenvergleiche angestellt, aber die Unterschiede waren sehr gering", beschreibt Wechsler den Entscheidungsprozess.

T-Systems analysierte zuerst den IT-Bedarf des Egmont Ehapa Verlags und plante dann eine einheitliche Client-Server-Infrastruktur. Sowohl Macintosh-G4- Rechner als auch Hewlett-Packard-Clients wurden in das neu konzipierte Firmen-LAN eingebunden. Serverseitig erwies sich die Verwaltung des umfangreichen Grafikbestandes als größte Herausforderung. Im Lauf der Zeit war die Bilddatenbank, die über ein veraltetes Unix-System verwaltet wurde, auf die gewaltige Datenmenge von 1 TByte angewachsen. Der Dienstleister installierte eine doppelt gespiegelte Raid-Lösung (Redundant Array of Inexpensive Disks) aus einem Level-10-System und einem Level-5-Backup.