Keine Geheimwissenschaft

Ausrangierte PCs als Printserver

Gibt es in einem kleinen Netzwerk einen Server, läßt sich diesem die Aufgabe des Druckerservers aufbürden. Er ist normalerweise immer in Betrieb und sollte einige zusätzliche Druckjobs verkraften können. Ab einer gewissen Größe des Netzes ergeben sich jedoch Probleme, da mehrere Drucker über das Netz bedient werden müssen. So werden beispielsweise Laserdrucker für den normalen Briefverkehr, Tintenstrahler für den Farbdruck sowie Nadeldrucker für Durchschläge benötigt. Zu diesem Szenario können noch Plotter oder Schnelldrucker hinzukommen. Der Server hat dann meist nicht mehr genügend parallele Schnittstellen. Daher müssen ein oder mehrere externe Printserver eingesetzt werden. Da die Buchhaltung in den seltensten Fälle Interesse an einer Plotter-Ausgabe hat und der CAD-Bereich Zeichnungen nicht als Durchschlag aus dem Nadeldrucker benötigt, ist eine dezentrale Anordnung der Printserver in den Abteilungen üblich. Häufig dienen ältere Rechner als Printserver, etwa ein ausrangierter 80286-PC mit einer Festplatte von 30 MByte. Er benötigt lediglich eine DOS-Installation, auf der dann beispielsweise ein "Netware"-Printserver-Programm läuft. Die Druckvorgänge lassen sich direkt am Rechner oder mittels Rconsole und Pconsole (Printserver-Programm für Netware Server) überwachen. Den Printserver-PC muß der Systemverwalter direkt überwachen; eine Fernwartung ist nur durch Zusatzprogramme möglich.

Der Einsatz von alten Rechnern als Druckerserver ist eine preiswerte Lösung. Es besteht lediglich das Risiko, daß der Rechner wegen Altersschwäche ausfällt und dann die Abteilung ohne Drucker dasteht. Aus diesem Grund einen neuen Rechner anzuschaffen, ist aber meist zu teuer. Der Systemverwalter muß deshalb klären, wie wichtig den einzelnen Abteilungen der ständige Zugriff auf die Netzwerkdrucker ist.

Mittlerweile gibt es eine Fülle von dedizierten Printservern - zum einen als externe Geräte oder in Form von Steckkarten, die in den Drucker eingebaut werden. Modelle mit einer parallelen Schnittstelle kosten unter 300 Mark, solche mit mehreren Anschlüssen (bis zu vier parallele oder serielle Schnittstellen) mittlerweile weniger als 1000 Mark. Die Preise für die meisten internen Printserver, die Hersteller für ihre Drucker anbieten, liegen bei 500 bis 800 Mark. Ein solcher Drucker läßt sich direkt an das LAN anschließen und steht jedem zur Verfügung, auf dessen Rechner die entsprechenden Treiber installiert sind.