Ratschläge für die Anbieter-Auswahl

Keine Chance für ERP aus der Cloud

In der Studie ERP-Software 2013/2014 beleuchtet der Berater Softselect den Markt aus Sicht der Anwender und Anbieter.

Die Hamburger Berater von Softselect haben sich den deutschsprachigen Markt für ERP-Software (Enterprise Resource Planning) angesehen. In ihrer Studie "ERP-Software 2013/14" kommen sowohl Anwender als auch Anbieter zu Wort. Im Großen und Ganzen zeigt sich der ERP-Markt in der Region DACH stabil: etwa zwei Prozent Wachstum sind für das kommende Jahr zu erwarten. Das ist unter dem globalen Durchschnitt, dem Wachstumsraten von drei bis sechs Prozent vorhergesagt werden.

"Wer die Prozesseffizienz im Unternehmen erhöhen will, kommt an der Neuausrichtung der IT-Landschaft und insbesondere des ERP-Systems kaum vorbei", sagt Michael Gottwald, Geschäftsführer beim Berater Softselect.
"Wer die Prozesseffizienz im Unternehmen erhöhen will, kommt an der Neuausrichtung der IT-Landschaft und insbesondere des ERP-Systems kaum vorbei", sagt Michael Gottwald, Geschäftsführer beim Berater Softselect.
Foto: Michael Gottwald, Softselect

Stabilität heißt bei diesem Thema auch, dass Anwender wenig bereit zu Experimenten sind. Im Schnitt erneuern sie ihr ERP-System alle zehn Jahre. Lösungen aus der Cloud sind Fehlanzeige: Von etwa 200 befragten Anwendern erklären nur sieben Prozent hohes oder sehr hohes Interesse an ERP-Software aus der Cloud. 15 Prozent bekunden "weniger hohes Interesse". Eine deutliche Mehrheit von 78 Prozent lehnt Cloud ERP ab.

Damit widerspricht die Softselect-Studie Prognosen des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft Eco. Dieser erklärte im August, Cloud Computing (unabhängig vom Einsatzgebiet) werde bis 2016 Wachstumsraten von 37 Prozent erzielen - pro Jahr.

Die Zurückhaltung der deutschsprachigen Entscheider in puncto ERP aus der Cloud gründet sich laut Softselect auf Zweifel an Datensicherheit und mangelndes Vertrauen zu den Rechenzentrumsbetreibern. Angebote nach dem Software as a Service-Modell (SaaS) stellen bisher also lediglich eine Ergänzung dar, meist im Bereich Kundenbindungs-Management (Customer Relationship Management).

Dieses Studienergebnis findet auf Seiten der Anbieter seine Entsprechung. Softselect hat sich rund 120 Hersteller angesehen und diese auch nach den Vertriebsmodellen gefragt. Eine deutliche Mehrheit von 84 Prozent nennt hier den Inhouse-Betrieb. Mit 69 Prozent kommt aber auch das Mietmodell Application Service Providing (ASP) oft zum Einsatz.